Präsident Andrzej Duda hat anlässlich des 75. Jahrestags der Unterzeichnung des Nordatlantikvertrags eine Erklärung abgegeben. „Vor 75 Jahren wurde das Nordatlantische Bündnis gegründet und die NATO ins Leben gerufen, das heute weltweit größte Verteidigungsbündnis demokratischer und westlicher Länder", begann der Präsident seine Rede. „Unsere Präsenz im Nordatlantischen Bündnis ist für uns heute wichtig, in einer Zeit, in der der russische Imperialismus leider wieder auferstanden ist, in der wir alle sehr gut wissen, was seit dem 24. Februar 2022 in der Ukraine passiert", so Andrzej Duda weiter.
„Russland ist eine Bedrohung, und leider ist Russland dabei, sein militärisches Potenzial zu stärken und auszubauen. Heute gibt es ein Drittel seines BIP für die Verteidigung aus, hat seine Wirtschaft auf Kriegsmodus umgestellt. Es baut eine große Armee auf, schafft neue Divisionen und stellt heute zweifelsohne eine große Bedrohung für die freie Welt dar. Was in der Ukraine so deutlich zu sehen ist, aber leider auch in den Äußerungen vieler russischer Spitzenpolitiker und Befehlshaber zum Ausdruck kommt", fuhr er fort.
„In der NATO sollten nicht nur die USA und Großbritannien starke Armeen haben"
Für den Präsidenten bestehe kein Zweifel daran, dass die Staaten der freien Welt nicht nur die kämpfende Ukraine vor allem finanziell und militärisch unterstützen müssen. „Aber auch die freie Welt sollte heute ihre Sicherheit und ihre Verteidigung stärken. Die Zeiten der Ruhe, in denen alle dachten, es gebe keinen Krieg mehr, in denen man sich sogar fragte, ob man überhaupt noch Armeen braucht, sind vorbei. Nun, leider zeigen die aktuellen Zeiten, dass sie sehr wohl noch gebraucht werden. Und zwar nicht nur Armeen im Allgemeinen, sondern vor allem Armeen, die hervorragend ausgerüstet sind, Armeen, die modern bewaffnet sind und über die neuesten technologischen Möglichkeiten verfügen", fügte er hinzu.
Polen baue genau eine solche Armee. „Heute geben wir mehr als 4 Prozent unseres BIP für die Verteidigung aus, und zwar nicht nur für den Unterhalt der Armee, sondern vor allem für ihre Modernisierung", so Duda. Einen ähnlichen Ansatz forderte der Präsident auch von anderen Bündnisländern. „Eine schlagkräftige Armee sollten nicht nur die Vereinigten Staaten haben, nicht nur das Vereinigte Königreich, die heute größten Armeen der Allianz. Nicht nur Frankreich, sondern auch alle anderen Länder sollten eine klare und eindeutige Politik zur Stärkung der Sicherheit verfolgen", betonte Andrzej Duda.
„Was Wladimir Putin heute anrichtet, erfordert unsere eindeutige Antwort. Wir brauchen Diskussionen über die Zukunft des Paktes und konkrete Entscheidungen. Ich habe dieses Thema bereits mit vielen führenden Vertretern der NATO-Länder angesprochen. Ich begrüße die positiven Reaktionen und auch die Vorschläge, die zur Stärkung des Bündnisses gemacht wurden. Wir haben alle das gleiche Ziel - globale Sicherheit", erklärte der Präsident abschließend.
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