Deutsche Redaktion

Smolensk-Katastrophe jährt sich zum 14. Mal

10.04.2024 09:43
Schon in den ersten Stunden nach der Katastrophe erwiesen die Bürger Polens den verstorbenen Präsidenten und den anderen Opfern ihre Ehre. In Warschau und vielen anderen Städten fanden Gedenkmärsche statt, Blumen wurden niedergelegt und Kerzen entzündet. 
Prokuratura Okręgowa w Radomiu umorzyła jedno ze śledztw dotyczących katastrofy smoleńskiej
Prokuratura Okręgowa w Radomiu umorzyła jedno ze śledztw dotyczących katastrofy smoleńskiejWłodzimierz Pac/Polskie Radio

Heute vergehen 14 Jahre seit dem Absturz des Tu-154-Flugzeugs nahe Smolensk. Bei der Smolenks-Katastrophe am 10. April 2010 sind alle 96 Passagiere ums Leben gekommen, darunter Staatspräsident Lech Kaczyński und seine Gattin Maria, sowie hochrangige Politiker und Militärs. Sie waren auf dem Weg, der Opfer des Katyn-Massakers zu gedenken.

Nach dem Tod von Lech Kaczyński hat die Amtsgeschäfte des Staatspräsidenten vorübergehend der damalige Sejmmarschall und spätere Staatspräsident Bronisław Komorowski übernommen, der die Nationaltrauer ausrief. Diese Trauer teilten 23 weitere Staaten, die ebenfalls eine Nationaltrauer ausriefen. Internationale Beileidsbekundungen flossen aus zahlreichen Ländern und Organisationen, und vor dem Gebäude der Europäischen Kommission in Brüssel wurden die Flaggen aus Trauer und Solidarität auf Halbmast gesetzt.

Schon in den ersten Stunden nach der Katastrophe erwiesen die Bürger Polens den verstorbenen Präsidenten und den anderen Opfern ihre Ehre. In Warschau und vielen anderen Städten fanden Gedenkmärsche statt, Blumen wurden niedergelegt und Kerzen entzündet. Eine Gedenkmesse für alle Opfer hat am 17. April auf dem Piłsudski-Platz in Warschau stattgefunden. An der Messe, bei der ein riesiges Banner mit den Fotos aller 96 Opfer die Teilnehmer überragte, haben etwa 100.000 Menschen teilgenommen.

Die Überführung der Opfer nach Polen erfolgte nach ihrer Identifizierung. Die erste Rückführung betraf die Überreste von Präsident Lech Kaczyński, identifiziert durch seinen Bruder Jarosław Kaczyński. Kurz darauf wurde auch der Leichnam von Maria Kaczyńska identifiziert. Die Beisetzung des Präsidentenpaares, an der mehr als 150.000 Menschen sowie hohe Staatsvertreter und Delegationen aus vielen Ländern teilnahmen, fand am 18. April auf dem Wawel statt.

Die Beisetzungen der Katastrophenopfer zogen sich bis in die letzten Apriltage hin. Die letzte Beisetzung, die von General Andrzej Błasik, fand am 28. April auf dem Warschauer Powązki-Friedhof statt. Monate später, im September 2010, entdeckten Teilnehmer einer Gedenkmotorradfahrt zum Katyn-Massaker Überreste, die später als die von General Błasik identifiziert wurden. Eine zweite Beisetzung fand 2015 in der Kapelle der Nationalen Erinnerung auf dem Jasna Góra statt.

28 der Verstorbenen haben ihre letzte Ruhestätte in der eigens eingerichteten Smolensk-Abteilung des Powązki-Militärfriedhofs in Warschau gefunden. Dort ist auch eine symbolische Gedenkstätte für das Präsidentenpaar errichtet worden, dessen tatsächliches Grab sich auf dem Wawel befindet. Viele Familien haben sich entschieden, ihre Angehörigen auf Friedhöfen in ihren Heimatorten zu bestatten.

IAR/adn