Laut Studien verweilen Besucher durchschnittlich nur acht Sekunden vor jedem Exponat. Um der hastigen Durchquerung von Museumssälen entgegenzuwirken, wurde der Tag der Langsamen Kunst ins Leben gerufen, bei dem Museen und Galerien dazu anregen, das Tempo zu verlangsamen und sich auf einige ausgewählte Objekte zu konzentrieren. Dieses Jahr beteiligen sich sieben Kultureinrichtungen in Warschau an der Initiative. Der Start ist um zwölf Uhr mittags.
Im Museum für Moderne Kunst in Warschau werden Freiwillige die Besucher bei fünf Bildern der neuesten Ausstellung "Der Tiger im Garten. Die Kunst von Maria Prymaczenko" erwarten. Sie regen zu freier Interpretation, Reflexion und Diskussion über die Werke der ukrainischen Künstlerin an. Im Museum kann man auch an Workshops teilnehmen, die von den Arbeiten Maria Prymaczenkos inspiriert sind. Besucher können handgefertigte Papierblumensträuße mit Wünschen sowie Schmuckstücke, Broschen und Knöpfe herstellen.
Im Nationalmuseum in Warschau haben die Freiwilligen für den Tag der Langsamen Kunst sechs Objekte aus den ständigen Galerien ausgewählt, darunter den Altar der Heiligen Barbara aus der Galerie der mittelalterlichen Kunst, ein Porträt von Olga Boznańska mit einer japanischen Sonnenschirm aus der Fotogalerie sowie ein Kapitellfragment und ein Türsturz mit Reliefschmuck aus der Faras-Galerie. Um zwölf Uhr werden Freiwillige im Hauptfoyer auf die Besucher warten, ihnen eine Karte mit den ausgewählten Werken überreichen, sie zu den entsprechenden Orten führen und Fragen beantworten.
Das Museum der Königlichen Łazienki lädt zum entspannten Besuch des Palastes auf der Insel ein. Museumsvolontäre werden über die skulpturalen Allegorien der Kontinente im Bacchuszimmer sowie über das Gemälde "Der Triumph der Amphitrite" eines Malers aus dem Kreis von Simon Vouet in der Gemäldegalerie berichten. Das diesjährige Motto des Tages der Langsamen Kunst lautet "Anfang. Hoffnung. Frühling". Mindestens eines der von den Institutionen hervorgehobenen Exponate wird mit der erwachenden Natur und einem neuen Beginn in Verbindung stehen.
Auch die Zachęta - Nationalgalerie, das Jüdische Historische Institut, das Maria Skłodowska-Curie Museum und das Museum für Pharmazie werden sich an der Aktion beteiligen.