Polens Regierungschef Donald Tusk hat für Mittwoch ein Sicherheitstreffen einberufen, um die Spionagebedrohungen aus Russland und seinem Verbündeten Weißrussland zu analysieren. Während des Treffens wird der polnische Rat für Sicherheitsdienste über die „angebliche russische und weißrussische Einflussnahme auf den polnischen Machtapparat in den vergangenen Jahren“ diskutieren, teilt Tusk am Dienstag in den sozialen Medien mit. Einen Tag zuvor hatten die Behörden in Warschau eine Spionageuntersuchung eingeleitet, nachdem ein polnischer Richter im benachbarten Weißrussland um politisches Asyl gebeten hatte.
Wie Tusk am Dienstag vor Reportern erklärte, hatte der Richter Tomasz Szmydt „Zugang zu verschiedenen geheimen Dokumenten“ und Verbindungen zu Belarus. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Sicherheitsdienste, in diesem Fall weißrussische, mit einer Person zusammengearbeitet haben, die direkten Zugang zum Justizminister hatte (...) der Zugang zu verschiedenen geheimen Dokumenten hatte, zu denen kein Geheimdienst Zugang haben sollte“, sagte Tusk. „Die Tatsache, dass die Beziehung von Richter Szmydt zu den Belarussen eine lange Geschichte hat, das sie über die letzten Monate zu Stande kam, sollte uns zu denken geben“, fuhr Polens Premierminister fort.
Polen ist als Knotenpunkt für westliche Militärlieferungen an die Ukraine inmitten der russischen Invasion in erhöhter Alarmbereitschaft, um Anzeichen von Spionageaktivitäten aufzudecken, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
PAP/Reuters/ps