Deutsche Redaktion

„Wir müssen über den Tellerrand schauen“. Innenminister aus 15 Ländern schreiben an die Europäische Kommission zum Thema Migration

17.05.2024 09:50
Die Einrichtung von Lagern für illegale Migranten in Ländern außerhalb der Europäischen Union ist eine der Ideen von 15 Ländern, darunter Polen. Die Innenminister dieser Länder haben der Europäischen Kommission geschrieben, dass zusätzliche Maßnahmen erforderlich seien, um die illegale Migration in die Union zu stoppen.
EU-Innenminister fordern Massnahmen zur Eindmmung der Migration in die Gemeinschaft.
EU-Innenminister fordern Massnahmen zur Eindämmung der Migration in die Gemeinschaft.JK21/Shutterstock.com

Das Schreiben wurde von den Innenministern Österreichs, Bulgariens, Tschechiens, Zyperns, Dänemarks, Estlands, Finnlands, Griechenlands, der Niederlanden, Litauens, Lettlands, Maltas, Rumäniens, Italiens sowie Polens unterzeichnet. Wie die Innenminister in ihrem Schreiben an die Kommission betonten, werde der kürzlich verabschiedete Migrationspakt einen stärkeren Rechtsrahmen für eine verbesserte Sicherung der Außengrenzen und wirksamere Asylverfahren bieten. Die Gemeinschaft müsse allerdings auch „über den Tellerrand schauen“, hieß es. Es müssten Wege gefunden werden, um die illegalen Migrationsströme nach Europa einzudämmen und eine wirksamere Rückführungspolitik zu garantieren, d. h. die schnelle Abschiebung von Personen, die keinen Anspruch auf internationalen Schutz haben, in ihre Herkunftsländer.

Die Minister schlugen vor, in Ländern außerhalb der Union spezielle Zentren einzurichten. Dort sollten illegal in die Union eingereiste Migranten ohne Aufenthaltsrecht bis zum Abschluss aller Verfahren abgeschoben werden. Dies, so die Verfasser, würde die dem Migrationsdruck ausgesetzten EU-Länder entlasten, in denen Migranten ohne Aufenthaltsrecht festgehalten werden. Außerdem würde dies von Versuchen abhalten, illegal nach Europa einzureisen, betonten die Innenminister.


IAR/ps

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