Die Geschichten vergessener Künstler sind eines der Themen der heutigen Vorführungen im Rahmen des 21. Millennium Docs Against Gravity Festivals. Im Rahmen des Festivals, das bis zum 19. Mai in sieben polnischen Städten stattfindet, werden 190 Dokumentarfilme aus der ganzen Welt zu sehen sein.
Im Hauptwettbewerb, bei dem zwölf Filme um das Grand Prix konkurrieren, wird unter anderem ein Film über die wenig bekannte tschechische Fotografin Libuše Jarcovjáková zu sehen sein, sagt Karol Piekarczyk, der künstlerische Leiter des Festivals. „Lange Zeit war sie kaum bekannt, obwohl sie über Jahre hinweg konsequent arbeitete und außergewöhnliche Fotos schuf. Ihre Werke, die wir einst nicht zu schätzen wussten, sind nun weltweit anerkannt und ausgestellt. Der Film besteht ausschließlich aus ihren Aufnahmen und ihrer sehr persönlichen Erzählung, welche die gesamte Laufbahn der Künstlerin beleuchtet.“
Zudem wird im Rahmen des polnischen Wettbewerbs der Dokumentarfilm „Das Leben und der Tod von Max Linder“, unter der Regie von Edward Porembny, vorgeführt. Der Film erinnert an den einstigen Star des französischen und europäischen Kinos in den Vereinigten Staaten. „Nach seiner Rückkehr nach Europa war er berühmt und reich, beging jedoch mit 42 Jahren am 1. November 1925 Selbstmord. Sein Bruder erbte sein filmisches Vermächtnis, zerstörte es jedoch aus Neid. Heute ist fast nichts mehr von ihm übrig, daher haben ihn die Menschen vergessen“, so Porembny.
Weitere Höhepunkte umfassen „8 Tage Chamsin“, einen Film über Marek Hłasko nach seiner Ankunft in Israel in den späten 1950er Jahren, und „Soundtrack eines Staatsstreichs“, der die politischen Veränderungen zu Beginn der 1960er Jahre und die Entstehung von 16 neuen afrikanischen Staaten dokumentiert.
Das vollständige Programm ist auf der Webseite mdag.pl einzusehen. Polskie Radio ist Medienpartner des Festivals.
IAR/adn