Deutsche Redaktion

Regierung zu Cyberangriff auf Polnische Presseagentur: Höchstwahrscheinlich stecken die Russen dahinter

03.06.2024 08:00
Die polnische Regierung ist sich inzwischen fast sicher, dass der jüngste Cyberangriff auf die Polnische Presseagentur PAP von den Russen organisiert wurde, wie der private Radiosenders RMF FM erfahren hat. Am Freitagnachmittag hatte die PAP-Nachrichtenseite zweimal über eine angebliche Teilmobilisierung in Polen berichtet.
Die polnische Regierung ist sich inzwischen fast sicher, dass der jngste Cyberangriff auf die Polnische Presseagentur PAP von den Russen organisiert wurde.
Die polnische Regierung ist sich inzwischen fast sicher, dass der jüngste Cyberangriff auf die Polnische Presseagentur PAP von den Russen organisiert wurde.Shutterstock/Maksim Shmeljov

Wie der stellvertretende Außenminister Andrzej Szejna gegenüber RMF FM bestätigte, führe die Spur eindeutig nach Russland. Zu diesem Schluss seien die staatlichen Cybersecurity-Dienste gekommen. „Die Falschmeldung erschien nach dem Einsatz von schädlicher Software. Dieser Mechanismus wurde von den Russen bereits mehrfach verwendet. Russland hat heute das größte Interesse daran, die Europäische Union zu zerschlagen", so Szejna. „Bei diesem Anschlag weht eine russische Flagge. Diese Metapher zeigt deutlich, wer dahinter steckt", fügte der Minister hinzu. Ab Montag werde die polnische Regierung täglich Berichte über das Ausmaß der Cyberangriffe auf polnische Systeme veröffentlichen. Wie Minister Szejna erklärte, handle es sich dabei meist um Angriffe aus nicht-demokratischen Ländern, und „es gibt viele davon“. Neben den Berichten werden ab Montg auch Hinweise zur Erkennung von Falschinformationen, die bei Cyberangriffen auftauchen, veröffentlicht.

Gefälschte Meldung der Polnischen Presseagentur

Am vergangenen Freitag hatte die Polnische Presseagentur zweimal eine Falschmeldung verbreitet, wonach 200.000 Polen mobilisiert werden sollten. Die Mobilisierten sollten in die Ukraine geschickt werden. Der Sprecher des Ministers für den Koordinator der Sonderdienste, Jacek Dobrzynski, hatte daraufhin mitgeteilt, dass „im Zusammenhang mit einem möglicherweise russischen Cyberangriff auf die polnische Presseagentur und der Verbreitung von desinformierenden Nachrichten über eine angebliche Mobilisierung in Polen die Agentur für Innere Sicherheit in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Digitalisierung sofortige Maßnahmen ergriffen hat".

RMF24/ps

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