Deutsche Redaktion

Neue polnische Kommission beginnt mit der Untersuchung der russischen und belarussischen Einflussnahme

06.06.2024 08:00
Polens Ministerpräsident kündigte das Ziel der Kommission an, verlässliche Informationen über die von Moskau und Minsk ausgehenden Bedrohungen zu ermitteln. „Wir wissen bereits, dass diese Länder und ihre Dienste in Polen besonders aktiv waren“, so Donald Tusk.
Warschau, 05.06.2024. Premierminister Donald Tusk (2L), der Innenminister und Koordinator der Sonderdienste Tomasz Siemoniak (2P), Justizminister Adam Bodnar (L) und der Leiter des Militrischen Abschirmdienstes Brigadegeneral i.R. Jarosław Stróżyk (P) whrend einer Pressekonferenz in der Kanzlei des Premierministers (KPRM). Donald Tusk kndigte di
Warschau, 05.06.2024. Premierminister Donald Tusk (2L), der Innenminister und Koordinator der Sonderdienste Tomasz Siemoniak (2P), Justizminister Adam Bodnar (L) und der Leiter des Militärischen Abschirmdienstes Brigadegeneral i.R. Jarosław Stróżyk (P) während einer Pressekonferenz in der Kanzlei des Premierministers (KPRM). Donald Tusk kündigte diFoto: (jm) PAP/Paweł Supernak

Die polnische Regierung hat offiziell eine Sonderkommission einberufen, die den russischen und belarussischen Einfluss im Lande untersuchen soll. Brigadegeneral i.R. Jarosław Stróżyk, Leiter des polnischen Militärischen Abschirmdienstes (SKW), leitet die Kommission, die ohne politische oder parteiliche Vorurteile arbeiten soll. Stróżyk besitzt eine lange militärische und diplomatische Laufbahn und war unter anderem stellvertretender Leiter des NATO-Geheimdienstes. Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch kündigte der Ministerpräsident das Ziel der Kommission an, verlässliche Informationen über die von Russland und Belarus ausgehenden Bedrohungen zu liefern. „Wir wissen bereits, dass diese Länder und ihre Dienste in Polen besonders aktiv waren“, so Donald Tusk. Ihm nach werde sich die Kommission nicht nur mit vergangenen Vorfällen befassen, sondern auch mit aktuellen Fragen, die sich auf die Zukunft auswirken könnten, einschließlich der laufenden öffentlichen und administrativen Beeinflussung.

Der erste Bericht der Kommission soll in zwei Monaten vorliegen und die Ergebnisse und verdächtigten Personen auflisten. Wie Tusk erklärte, werde sich die Kommission nicht von Vorurteilen oder politischen Agendas beirren lassen.
Die Untersuchungskommission setzt sich aus Experten verschiedener Bereiche zusammen und wird auch pensionierte und auf Spionageabwehr spezialisierte Staatsanwälte einbeziehen.

Wie Innenminister Tomasz Siemoniak mitteilte, sei Polen derzeit nicht nur mit Einflüssen konfrontiert, sondern auch mit aktiven Operationen, die von russischen und belarussischen Diensten in Auftrag gegeben wurden. Dazu gehören Sabotageversuche und eine instabile Situation an der Grenze, die zweifellos von diesen Diensten inszeniert worden seien, so der Innenminister.

IAR/PAP/GOV/ps

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