Deutsche Redaktion

Polnischer Präsident drängt in Shanghai auf schnelles Ende des Ukraine-Kriegs

27.06.2024 08:00
Polens Präsident Andrzej Duda sagte am Mittwoch in Schanghai, dass Russlands Angriff auf die Ukraine vor mehr als 28 Monaten auch ein Angriff auf die Freiheit des internationalen Handels gewesen sei. Ihm nach käme nur ein Ende des Krieges sowohl Polen als auch China zugute.
Der polnische Prsident Andrzej Duda spricht am 26. Juni 2024 bei einer Wirtschaftsveranstaltung in Shanghai.
Der polnische Präsident Andrzej Duda spricht am 26. Juni 2024 bei einer Wirtschaftsveranstaltung in Shanghai.Photo: PAP/Radek Pietruszka

Während eines polnisch-chinesischen Wirtschaftsforums in Shanghai äußerte Duda die Hoffnung, „dass es möglich sein wird, einen dauerhaften Frieden zu erreichen und den Vorrang des internationalen Rechts weltweit wiederherzustellen". Wie Duda  erklärte, sei der Handel zwischen Polen und China aufgrund des Krieges in der Ukraine, unterbrochener Logistikketten und Transportbeschränkungen zurückgegangen. Polen genieße aber nach wie vor eine strategische Position als Tor zwischen Europa und Asien.

Obwohl der Wert der chinesischen Investitionen immer weiter steige, stehe China nur auf Platz 17 der größten ausländischen Investoren in Polen, so Duda. „Die Aggression Russlands in der Ukraine und die Unterstützung dieser Handlungen durch Belarus schränken die Zusammenarbeit im Verkehrsbereich, insbesondere im Schienenverkehr, ein", sagte er. „Wir müssen direkt darüber sprechen, da diese Angelegenheit für uns von grundlegender Bedeutung ist: Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist auch ein Angriff auf die Freiheit des internationalen Handels. Es ist sowohl im Interesse Polens als auch Chinas, dass dieser Krieg so schnell wie möglich zu Ende geht", fügte er hinzu.

outu.be/DD

Wie Duda auf der Konferenz in Shanghai erklärte, importiere Polen „16 Mal mehr Waren aus China als es exportiert". Die vorrangige Aufgabe sei deshalb, diese Lücke unter Berücksichtigung der Proportionen zwischen Polen und China zumindest ein wenig zu schließen. „Ich freue mich, dass wir bei meinen Gesprächen in Peking eine Vereinbarung über einen Aktionsplan zur Wiederaufnahme der polnischen Geflügelexporte nach China unterzeichnet haben", so Duda weiter. Polen hoffe auch, dass der Export von Rindfleisch nach China ebenfalls komplett aufgehoben werde.

Der Präsident ermutigte zudem chinesische Geschäftsleute, in Polen zu investieren. Besonders in Branchen wie erneuerbare Energien, elektrischer Transport, Lebensmittelproduktion, Logistik und Kosmetik. Polen sei auch sehr daran interessiert, neue Flug- und Bahnverbindungen mit China zu entwickeln und die Zusammenarbeit in den Bereichen Tourismus, Technologie und Wissenschaft zu verstärken. Chinesische Investoren sind in Polen willkommen, und ihre Investitionen sind und bleiben sicher", erklärte Andrzej Duda. Chinesische Unternehmen könnten in Polen auch auf Unterstützung in Form von Steueranreizen und verschiedenen Zuschüssen zählen.

Auf einer Pressekonferenz in Peking am Dienstag erklärte die Pressesprecherin des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning, China habe beschlossen, die Liste mit Ländern für den visafreien Zugang zu erweitern, um den zwischenmenschlichen Austausch mit anderen Nationen zu verbessern. Die erweiterte Liste umfasst nun auch Polen, Neuseeland und Australien. Die Bürger dieser drei Länder können vom 1. Juli bis Ende 2025 für bis zu 15 Tage visumfrei nach China reisen.

PAP/ps

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