Heute vergeht ein Jahr, seit im Königsschloss in Warschau der Bericht über die Verluste vorgestellt wurde, die Polen infolge der deutschen Aggression und Besetzung von 1939 bis 1945 erlitten hatte. Der Bericht war von einem Team unter der Leitung von Arkadiusz Mularczyk erstellt worden.
Wie der heutige Vize-Außenminister im Gespräch mit dem Polnischen Rundfunk betonte, sei es in den vergangenen 12 Monaten gelungen, das Thema Reparationen dank diplomatischer Bemühungen zu internationalisieren. "In Europa und den USA ist heute das Wissen über die polnische Position und unsere Ansprüche wesentlich größer. Auch darüber, dass Deutschland in dieser Angelegenheit international inakzeptabel handelt. Wir führen Dialoge mit Parlamentariern, Diplomaten und Aktivisten, bauen Allianzen auf, und dieser Prozess bringt bereits positive Signale", fügte er hinzu.
Der Politiker erinnerte an die Position des Nordamerikanischen Rabbinerrates, der feststellte, dass Deutschland eine moralische Pflicht habe, die Reparationsfragen zu klären. Nachdem er den Bericht gelesen hatte, habe auch der US-Kongressabgeordnete Chris Smith die US-Regierung aufgefordert, die polnischen Bestrebungen zur Erlangung von Reparationen zu unterstützen.
Arkadiusz Mularczyk erinnerte zudem daran, dass die polnische Stellungnahme zu dem Thema zusammen mit einer verkürzten Version des Berichts in Zehntausenden von Exemplaren an die wichtigsten Politiker in Europa und den USA geschickt wurde, einschließlich des US-Kongresses und Senats, des Europäischen Parlaments und nationaler Parlamente.
Gestern hatten die Stadträte von Bochnia eine Erklärung verabschiedet, in der sie von der polnischen Regierung entschiedene diplomatische und rechtliche Maßnahmen zur Erlangung einer Entschädigung von Deutschland forderten. Einen ähnlichen Beschluss hatte auch der Stadtrat von Wielun angenommen.
Der vor einem Jahr vorgestellte Bericht schätzt die Verluste, die Polen durch den Angriff und die Besetzung durch Deutschland erlitten hat, auf 6 Billionen 220 Milliarden 609 Millionen Złoty.
IAR/adn