Anders als in Polen sind Wandbilder (Mural) in Japan nicht so populär und stellen nach wie vor eine Nischenform der Kunst dar, obwohl sich dies langsam ändert.
Konohana ist ein Hafenviertel in Osaka, in dem von Jahr zu Jahr immer mehr Murals entstehen. Es befindet sich in der Nähe der Insel Yumeshima, dem Ort, an dem nächstes Jahr die Weltausstellung Expo 2025 stattfinden wird. Das Bild ist 8 mal 10 Meter groß und gut sowohl von der Straße als auch von der Hanshin-Namba-Bahnlinie aus sichtbar – der genaue Standort ist 2 Chome-18-8 Asahi, Konohana Ward.
Polnisches Wandbild in Osaka enthüllt
Die Designerin ist Aleksandra Czudżak, Absolventin der Akademie der Bildenden Künste in Wrocław (Breslau), die bereits viele großformatige Wandmalereien, Plakate, Buch- und Magazinillustrationen geschaffen hat. Die Künstlerin orientiert sich hauptsächlich an Motiven aus der Natur, Tieren und polnischem Folklore. Ihre Werke sind voller Symbolik und versteckter Bedeutungen.
„Ich interessiere mich sehr für Volkskunst, sie war für mich ein gewisser Ausgangspunkt. Während des Entwurfsprozesses entstanden viele Konzepte, bei denen ich mich von Scherenschnitten, Volkstrachten und polnischen Legenden inspirieren ließ. Eine weitere große Inspiration war unsere polnische Natur. Im endgültigen Design finden sich Elemente, die mich an den polnischen Sommer erinnern: Kornblumen, Mohnblumen, goldene Felder und Schwalben“, sagt Aleksandra Czudżak.
Das Bild in Osaka zeigt ein junges Mädchen, das ein Windrad in der Hand hält. Das Spielzeug erinnert in seiner Form an den polnischen Pavillon aus der Vogelperspektive. Der Atemstrom der Hauptfigur formt sich zu Notenlinien, die das Windrad in Bewegung setzen, was die Bedeutung der Musik in der polnischen Kultur unterstreichen soll. Das Design soll positive Kindheitserinnerungen wecken und gleichzeitig zeigen, welche Erlebnisse die Besucher im polnischen Pavillon erwarten.
„Ich möchte, dass mein Mural für die Bewohner Osakas ein faszinierender Punkt auf der Karte des Konohana-Viertels ist. Es ist mir auch wichtig, dass es motiviert, mehr über die polnische Kultur zu erfahren“, fügt die Künstlerin hinzu.
fot. PAIH
Murals in Polen
Murals sind in Polen sehr beliebt und stellen einen wichtigen Bestandteil des städtischen Landschaftsbildes dar. Die Straßen vieler Städte wie Warschau, Łódź, Danzig, Breslau und Kattowitz haben sich zu wahren Kunstgalerien entwickelt.
Moderne Wandbilder greifen oft Geschichte und Tradition auf und verbinden lokale Kulturelemente mit einem modernen Stil. Sie sind thematisch sehr vielfältig – man findet sowohl realistische Porträts als auch abstrakte Kompositionen und Werke mit sozialem Charakter.
PAIH/jc