Deutsche Redaktion

Staatsanwalt klagt Pablo Gonzalez wegen Spionage an

14.08.2024 21:00
Ein russischer Spion, der unter dem Alias Pablo Gonzalez operierte, wurde von den polnischen Behörden offiziell wegen Spionage angeklagt. Die Person, deren wahrer Name Paweł Rubcow lautet, wurde im Februar 2022 nahe der ukrainischen Grenze in Przemyśl festgenommen. Rubcow, ein Mitglied des russischen Militärgeheimdienstes GRU, hatte sich als spanischer Journalist ausgegeben, um seine Operationen durchzuführen.
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Bild:pixabay.com

Laut Angaben der Staatsanwaltschaft in Lublin wird Gonzalez alias Rubcow nach Artikel 130, Absatz 2 des polnischen Strafgesetzbuches angeklagt. Der Staatsanwalt erläuterte, dass Rubcow von April 2016 bis zu seiner Festnahme im Februar 2022 an Spionageaktivitäten beteiligt war, die darauf abzielten, die nationalen Interessen Polens sowie die der NATO, deren Mitglied Polen ist, zu schädigen.

Spionageaktivitäten und Desinformationskampagnen

Die Ermittlungen ergaben, dass Rubcows Aktivitäten das Sammeln und Übermitteln sensibler Informationen an den russischen Geheimdienst, die Verbreitung von Desinformationen und die Durchführung operativer Aufklärungsmaßnahmen umfassten. Diese Aktivitäten sollen die nationale Sicherheit Polens erheblich gefährdet haben. Die Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit der Agentur für Innere Sicherheit (ABW) durchgeführt.

Infiltration durch persönliche Beziehungen

Die Ermittlungen zeigten auch, dass Rubcow eine Beziehung zu einer polnischen Journalistin aufgebaut hatte, die es ihm laut Staatsanwaltschaft ermöglichte, Zugang zu verschiedenen Netzwerken und sensiblen Kontakten zu erlangen. Diese Beziehung soll seine Spionageaktivitäten erleichtert haben, da sie ihm half, Vertrauen in der Mediengemeinschaft aufzubauen.

Im Februar 2022 wurde Rubcow von der ABW festgenommen, als er in Begleitung seiner Partnerin war, die ebenfalls der Beihilfe zur Spionage beschuldigt wird.

Überwachung von russischen Oppositionsfiguren

Weitere Berichte deuten darauf hin, dass Rubcow auch russische Oppositionsfiguren im Ausland überwachte und Informationen sammelte. Laut der spanischen Zeitung El Mundo hatte Gonzalez die Kreise der Boris-Nemzow-Stiftung infiltriert, einer Organisation, die von Schanna Nemzowa, der Tochter des ermordeten russischen Oppositionsführers Boris Nemzow, geleitet wird. Rubcow soll über Jahre hinweg Informationen über russische Dissidenten gesammelt haben, die außerhalb Russlands leben, einschließlich Nemzowa selbst.

Polnische Behörden fanden auf Gonzalez' Telefon Dokumente mit Berichten über Nemzowa und ihre Stiftung. Die Ermittlungen zeigen, dass Rubcow Nemzowa 2016 in Brüssel kennengelernt hatte und seitdem regelmäßig Kontakt zu ihr und anderen Mitgliedern ihrer Stiftung hatte. Seine Berichte, die angeblich an russische Behörden weitergeleitet wurden, enthielten detaillierte Beschreibungen von Treffen, geschätzten Ausgaben und zukünftigen Plänen der Stiftung.


PAP/jc

 

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