Bei einem russischen Angriff auf ein Wohnhaus und einen Spielplatz in der nordöstlichen ukrainischen Stadt Charkiw wurden am Freitag mindestens sieben Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt, wie regionale Behörden mitgeteilt haben. Wie Nachrichtenagenturen berichteten, haben die russischen Aggressoren bei dem Angriff ferngelenkte Bomben eingesetzt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte mit, unter den Toten sei auch ein 14-jähriges Mädchen. Der Bürgermeister von Charkiw hatte zuvor erklärt, dass ein Kind auf dem Spielplatz getötet worden sei. Nach Angaben des Bürgermeisters war ein 12-stöckiges Wohnhochhaus durch den Anschlag in Brand geraten.
Die Zahl der Opfer des Anschlags wird voraussichtlich noch steigen, da die Rettungskräfte in den Trümmern nach Überlebenden oder Leichen suchen, so die Behörden. Einige der Verletzten sollen in schwerem Zustand sein.
Selenskyj: „Wir brauchen starke Entscheidungen unserer Partner, um diesen Terror zu stoppen“
Der ukrainische Präsident hat seinen Appell an die westlichen Verbündeten erneuert, der Ukraine den Einsatz von Langstreckenwaffen zum Angriff auf russische Luftstützpunkte zu erlauben.
In sozialen Medien erklärte er, der russische Angriff auf Charkiw sei „mit einer russischen Lenkbombe ausgeführt worden - ein Angriff, der hätte verhindert werden können, wenn unsere Verteidigungskräfte in der Lage gewesen wären, russische Militärflugzeuge in ihren Stützpunkten zu zerstören“.
Weiter sagte Selenskyj: „Wir brauchen starke Entscheidungen von unseren Partnern, um diesen Terror zu stoppen. Dies ist eine absolut legitime Notwendigkeit. Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Verteidigung der Ukraine einzuschränken. Wir brauchen Langstreckenfähigkeiten und die vollständige Umsetzung von Luftverteidigungsabkommen für die Ukraine. Das sind lebensrettende Maßnahmen.“
Die zweitgrößte Stadt der Ukraine, Charkiw, liegt etwa 30 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt. Die Stadt, in der rund 1,3 Millionen Menschen leben, wurde seit der russsichen Invasion der Ukraine vor mehr als 30 Monaten häufig von den Besatzern angegriffen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.
PAP/Reuters/ukrinform/ps