Deutsche Redaktion

Schwere Überschwemmungen im Südwesten

15.09.2024 08:43
In Südwestpolen kämpfen die Menschen derzeit gegen die Folgen intensiver Regenfälle. Besonders kritisch ist die Lage im Landkreis Kłodzko in Niederschlesien und in Głuchołazy in der Region Oppeln. In Kłodzko dringt das Wasser in die Stadt ein und beginnt, die Gebäude zu überfluten. Auch der Damm in Międzygórze ist übergelaufen. Laut Premierminister Donald Tusk wurden im Landkreis Kłodzko bereits 1.600 Menschen evakuiert, und in vielen Ortschaften wurden Evakuierungsmaßnahmen angeordnet. 
Polen wird derzeit von starken Regenfllen heimgesucht, die in mehreren Regionen zu Hochwassergefahr fhren.
Polen wird derzeit von starken Regenfällen heimgesucht, die in mehreren Regionen zu Hochwassergefahr führen. PAP/Maciej Kulczyński

Tusk erklärte, dass die schwierigste Hochwassersituation aktuell im Glatzer Kessel (Kotlina Kłodzka) herrsche. Die Evakuierungen dauern an, und nahezu 20.000 Einwohner sind ohne Strom. In Kłodzko wurde eine Krisensitzung im Bezirkskommando der Polizei abgehalten, um die Hochwassergefahr in den südlichen Regionen der Woiwodschaft Niederschlesien zu bewältigen.


„Jeder hier weiß, was zu tun ist. Wir haben die Besprechung verkürzt, damit alle schnell zu ihren Aufgaben zurückkehren können. Die Situation ist vielerorts dramatisch, besonders hier im Glatzer Kessel, in Ustroń Śląski und in Lądek. Es ist uns gerade gelungen, die Straßenverbindung nach Ustroń wiederherzustellen”, sagte Tusk nach dem Treffen mit den Behörden.

Berichte bestätigen bereits den ersten Todesfall durch Ertrinken im Landkreis Kłodzko. Hubschrauber, darunter der erste Black Hawk, sind auf dem Weg nach Wrocław, um bei den Rettungsmaßnahmen zu helfen.


Lage wird immer dramatischer

Nach heftigen nächtlichen Regenfällen hat sich die Hochwassersituation im Süden Polens weiter verschärft. Besonders betroffen sind die Woiwodschaften Niederschlesien, Oppeln und Schlesien, erklärte Innenminister Tomasz Siemoniak nach einer Besprechung der Einsatzkräfte in Kłodzko.

Laut dem Institut für Meteorologie und Wasserwirtschaft wurden in ganz Polen 85 Überschreitungen der Alarmstufen und 45 Warnstufen an Flüssen verzeichnet. Die heftigsten Regenfälle konzentrieren sich derzeit auf die Woiwodschaft Schlesien, wo die Wasserstände der Flüsse deutlich ansteigen. Auch der Damm in Międzygórze in der Nähe von Bystrzyca Kłodzka wurde vom Wasser überrannt, Straßen in der Stadt stehen bereits unter Wasser.

Eine ähnliche Lage herrscht in Kłodzko, wo das Wasser in überflutete Gebäude eindringt. Der Pegel der Nysa Kłodzka ist fast so hoch wie bei der Flutkatastrophe von 1997 und erreicht knapp 6,5 Meter. In Lądek-Zdrój ist die Lage ebenfalls ernst. Die lokalen Behörden appellieren an die Einwohner, die angebotenen Evakuierungsmaßnahmen in Anspruch zu nehmen.


Auch in Głuchołazy in der Woiwodschaft Oppeln steigt der Wasserstand weiter an. Der Fluss Biała Głuchołaska hat nahezu den Pegelstand von 1997 erreicht und liegt bei 380 Zentimetern.


IAR/PAP/jc

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