Deutsche Redaktion

Hochwasserwelle auf der Oder bewegt sich auf Wrocław zu

18.09.2024 16:44
Die Hochwasserwelle auf der Oder bewegt sich durch Oława und nähert sich Wrocław (Breslau). An der Stelle, an der der Fluss in die Hauptstadt von Niederschlesien fließt, stieg der Wasserstand von Mittwochmorgen bis zum frühen Nachmittag um fast 40 Zentimeter an. Die neuesten Prognosen des IMGW (Institut für Meteorologie und Wasserwirtschaft) deuten darauf hin, dass der Höchststand in Breslau in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erwartet wird.
Wrocław przygotowuje się na kulminację fali wezbraniowej
Wrocław przygotowuje się na kulminację fali wezbraniowejFoto: PIOTR ZAJAC/REPORTER

Kurz vor 14 Uhr erreichte der Wasserstand der Oder an der Messstation in Oława 741 Zentimeter, was den Alarmpegel (560 cm) um 181 Zentimeter überschritt. Die Hochwasserwelle erstreckt sich über eine Länge von mehr als 100 Kilometern.

„Sie ist lang und daher über einen längeren Zeitraum verteilt“, erklärte Izabela Adrian, Hydrologin des IMGW, im Gespräch mit tvnmeteo.pl.

Das Insitut veröffentlichte am frühen Mittwochnachmittag eine neue Prognose für den Höhepunkt der Hochwasserwelle im Raum Breslau. An der hydrologischen Station Trestno soll der Fluss gegen 2 Uhr in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag seinen Höchststand erreichen und mehr als einen Tag lang auf demselben Niveau bleiben. Der prognostizierte Höchststand der Oder an dieser Stelle beträgt 550 Zentimeter.

Das unvergessene Hochwasser von 1997 in Wrocław

Das Hochwasser von 1997, das Polen heimsuchte, zählt zu den größten Naturkatastrophen, die das Land im 20. Jahrhundert erlebte. Fast 40 Prozent der Stadt Wrocław standen unter Wasser, wobei an manchen Stellen sogar bis zu 500 Liter Wasser pro Quadratmeter fielen. Der Gesamtschaden im ganzen Land wurde auf 12 Milliarden Zloty geschätzt. Die größte Flutwelle traf Wrocław am 12. Juli 1997.


tvnmeteo/PAP/jc

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