In einem Interview mit Polskie Radio 24 betonte Płomiński, dass diese Operation mit den Vereinigten Staaten abgestimmt sei. Sollte sich die USA stärker in den Konflikt einmischen, müsse mit iranischen Gegenangriffen auf amerikanische Stützpunkte in der Region gerechnet werden.
Die Lage im Nahen Osten hat sich in den vergangenen Tagen weiter verschärft. Israelische Streitkräfte haben ihre Angriffe im Libanon intensiviert, um die vom Iran unterstützte Hisbollah zu schwächen. Die Tötung mehrerer Anführer der Miliz hat die ohnehin angespannte Situation zusätzlich verschärft.
Der jüngste Höhepunkt des Konflikts war der groß angelegte Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem die radikalislamische Organisation, ebenfalls mit iranischer Unterstützung, massive Raketenangriffe auf Israel durchführte. Als Reaktion auf diesen Beschuss kündigt Israel nun einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den Iran an. Płomiński erklärt: „Die Ereignisse im Nahen Osten erinnern an einen Strudel, der immer mehr Länder in den Konflikt hineinzieht. Sollte diese Dynamik nicht gestoppt werden, droht eine globale Eskalation.“
Israel gut vorbereitet auf Angriff
Israel sei nicht nur in der Lage, einen Angriff auf den Iran durchzuführen, sondern könne dies auch sehr effektiv tun, so der ehemalige Diplomat weiter. Er betonte jedoch, dass die Frage nach der Zielwahl und dem Umfang des Angriffs von entscheidender Bedeutung sei. „Dieser Angriff könnte in den kommenden Stunden stattfinden und könnte auch als symbolische Antwort auf den ersten Jahrestag des Hamas-Angriffs gesehen werden“, fügte Płomiński hinzu.
USA in die Operation involviert
Płomiński unterstrich, dass eine derartige Militäroperation in enger Abstimmung mit den Vereinigten Staaten durchgeführt werde. Israel benötige die Unterstützung der USA, insbesondere im Hinblick auf die möglichen Reaktionen aus Teheran. „Ein solcher Schlagabtausch könnte die Spannungen in der Region weiter eskalieren lassen und schwer vorhersehbare Konsequenzen nach sich ziehen“, warnte er.
Zwar sei Israel von Angriffen auf iranische Ölinstallationen abgeraten worden, dennoch könne der Angriff auf strategische Ziele wie Kommandozentralen oder Raketenabschussrampen abzielen.
Ungewisse iranische Reaktion
Eine entscheidende Frage sei, wie der Iran auf einen möglichen israelischen Angriff reagieren werde. Sollte der Konflikt weiter eskalieren und sich auch die USA stärker einmischen, bestehe das Risiko, dass der Iran amerikanische Militärbasen in der Region ins Visier nimmt. Diese Einschätzung teilte Płomiński im Gespräch mit Polskie Radio 24.
PAP/jc