Deutsche Redaktion

Neue Einheiten sollen die Grenze zu Belarus „physisch und direkt schützen"

18.10.2024 06:30
„Die von der Regierung beschlossene Strategie wird die Migration unter Kontrolle bringen“, sagte der Innen- und Verwaltungsminister am Donnerstag. Im nächsten Jahr wird die polnisch-belarussische Grenze von neuen für den physischen und direkten Schutz ausgebildeten Grenzschutztruppen bewacht werden.
Minister Tomasz Siemoniak hat am Donnerstag bei einem Briefing in Podlachien die Annahmen der neuen polnischen Migrationspolitik dargelegt. Die Strategie sehe unter anderem die Mglichkeit vor, die Annahme von Asylantrgen im Falle einer drohenden Destabilisierung des Landes vorbergehend auszusetzen.
Minister Tomasz Siemoniak hat am Donnerstag bei einem Briefing in Podlachien die Annahmen der neuen polnischen Migrationspolitik dargelegt. Die Strategie sehe unter anderem die Möglichkeit vor, die Annahme von Asylanträgen im Falle einer drohenden Destabilisierung des Landes vorübergehend auszusetzen. PAP/Artur Reszko

Minister Tomasz Siemoniak hat am Donnerstag bei einem Briefing in Podlachien die Annahmen der neuen polnischen Migrationspolitik dargelegt. Die Strategie sehe unter anderem die Möglichkeit vor, die Annahme von Asylanträgen im Falle einer drohenden Destabilisierung des Landes vorübergehend auszusetzen. Wie der Minister betonte, enthalte die am Dienstag von der Regierung verabschiedete Strategie Maßnahmen zur „Kontrolle der Migration“. Dies würde es dem Staat ermöglichen, die Aufnahme von Ausländern zu organisieren, deren Zahl in den letzten Jahren dramatisch gestiegen ist.

Dem Innenminister zufolge sei 2016 die bestehende Strategie abgelehnt worden. Deshalb sei die Migration zuvorohne Idee und ohne Vision gesteuert worden. „Wir machen dem ein Ende. Polen muss die Kontrolle darüber zurückgewinnen, wer das Land betritt und verlässt“, sagte Siemoniak. Wie er betonte, werde die neue Migrationsstrategie mit dem Titel „Die Kontrolle zurückgewinnen. Sicherheit gewährleisten“ der Fiktion ein Ende setzen, Menschen zu beschäftigen, die nie in Polen arbeiten würden, wie angebliche Studenten, oder wenn Menschen an der polnisch-belarussischen Grenze Asyl beantragen, aber „keine Kriterien in dieser Richtung erfüllen".

Neue Truppen an der Grenze

Wie der Vizechef des Innenministeriums, Czeslaw Mroczek, bekannt gab, werden in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres an der polnisch-belarussischen Grenze neue speziell für den physischen und direkten Grenzschutz ausgebildete Einheiten eingesetzt. „Der Rekrutierungsprozess für diese Truppen wird in wenigen Wochen beginnen, gefolgt von der Ausbildung, und in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres werden wir hier an der Grenze neue Grenzschutztruppen haben, die speziell für den physischen und direkten Grenzschutz eingesetzt werden. All dies mit dem Ziel, die von kriminellen Gruppen organisierte und von belarussischen und russischen Diensten unterstützte Migrationsroute auszulöschen. Ich bin überzeugt, dass uns das gelingen wird“, sagte Mroczek.


RMF24/PAP/ps

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