Deutsche Redaktion

Anne Applebaum erhält Friedenspreis und fordert mehr militärische Unterstützung für die Ukraine

21.10.2024 13:30
Die polnisch-amerikanische Historikerin und Journalistin Anne Applebaum wurde zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. In ihrer Dankesrede hat Applebaum den Westen auf eine stärkere militärische Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf gegen Russland gedrängt.
Die polnisch-amerikanische Historikerin und Journalistin Anne Applebaum wurde zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
Die polnisch-amerikanische Historikerin und Journalistin Anne Applebaum wurde zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.https://pl.wikipedia.org/wiki/Hb19821970 - Praca własna/CC BY-SA 3.0

Die Preisjury hat Applebaum für ihre gründliche Analyse des staatlichen Autoritarismus der kommunistischen und postkommunistischen Systeme der Sowjetunion und Russlands geehrt. Die russische Menschenrechtsaktivistin Irina Scherbakowa würdigte die Schriftstellerin in ihrer Rede als eine der ersten westlichen Beobachterinnen, die die autoritäre Wende in Russland unter Wladimir Putin erkannt haben. Scherbakowa betonte, dass Applebaum den westlichen Nationen geholfen habe, die Notwendigkeit zu verstehen, sich gegen die russische Aggression zu verteidigen.

Auf der Buchmesse hat Applebaum für die deutsche Ausgabe ihres neuesten Buches „Die Achse der Autokraten: Wie Diktatoren sich gegenseitig an der Macht halten" geworben. In ihrer Rede hat sie Parallelen zwischen dem militärischen Sieg über Nazi-Deutschland und der aktuellen Situation in Russland gezogen. Wie sie argumentierte, könnte ein militärischer Erfolg dem, was sie als „schrecklichen Kult der Gewalt" in Russland bezeichnete, ein Ende setzen. „Wenn wir die Chance haben, diesen Kult durch einen militärischen Sieg zu beenden, wie es in Deutschland geschehen ist, sollten wir sie nutzen“, erklärte sie.
Aufrufe zum Frieden sollten nicht immer als moralisch angesehen werden, betonte sie gleichzeitig. „Wer für Pazifismus plädiert, indem er Russland nicht nur Territorien, sondern auch Prinzipien und Ideale überlässt, hat nichts aus der Geschichte des 20. gelernt. Ihr zufolge sei Deutschlands Lehre aus der Geschichte nicht, Krieg gänzlich zu vermeiden, sondern seine Verantwortung zu erkennen, sich aktiv für die Freiheit einzusetzen und notwendige Risiken einzugehen.

Anne Applebaum wurde 1964 in Washington, D.C., geboren und lebt seit vielen Jahren in Polen. Sie ist mit dem polnischen Außenminister Radosław Sikorski verheiratet und Autorin mehrerer bedeutender Bücher, darunter „Der Eiserne Vorhang“ und „Gulag“, für das sie 2004 den Pulitzer-Preis erhalten hat.

PAP/ps

 

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