Zu den umkämpften Staaten zählen drei aus dem Industriegebiet des „Rust Belt“, die traditionell eher demokratisch gewählt haben: Pennsylvania (19 Wahlmännerstimmen), Michigan (15) und Wisconsin (10). Zudem rücken vier Südstaaten, die „Sun Belt“-Region, in den Fokus – ehemalige republikanische Hochburgen wie North Carolina (16), Georgia (16) sowie die westlichen Wüstenstaaten Arizona (11) und Nevada (6).
Laut der von „The Times“ in Auftrag gegebenen Umfrage, die am Freitag von YouGov durchgeführt wurde, führt Harris derzeit in Michigan (48 zu 45 Prozent), Pennsylvania (49 zu 46), Wisconsin (49 zu 45) und Nevada (48 zu 47). Trump hat dagegen in Georgia (48 zu 47) und North Carolina (ebenfalls 48 zu 47) einen minimalen Vorsprung. In Arizona liegen beide Kandidaten gleichauf mit jeweils 48 Prozent.
Sollten die Umfrageergebnisse bestätigt werden, könnte Harris die Präsidentschaft mit 276 zu 262 Wahlmännerstimmen für sich entscheiden. „The Times“ beschreibt das potenzielle Ergebnis als das knappste seit den Wahlen im Jahr 2000, bei denen der Republikaner George W. Bush mit 271 zu 266 Wahlmännerstimmen gegen den Demokraten Al Gore gewann. Damals kam es zu einem langwierigen Rechtsstreit um das Ergebnis in Florida, den letztlich der Oberste Gerichtshof entschied.
Während die aktuelle Umfrage Harris knapp vorne sieht, prognostiziert das Analyseportal FiveThirtyEight nur einen minimalen Vorsprung von 1,2 Prozentpunkten für die Demokratin: 48 Prozent der Befragten sprechen sich demnach für sie aus, 46,8 Prozent für Trump. Eine Umfrage der „New York Times“ kommt zu einem ähnlichen Ergebnis und sieht Harris mit 49 zu 48 Prozent knapp vorne. Dennoch rechnet FiveThirtyEight Trump mit einer 52-prozentigen Wahrscheinlichkeit bessere Chancen auf den Wahlsieg aus, da er in Schlüsselstaaten wie Wisconsin, Michigan und Pennsylvania stärkere Umfragewerte verzeichnet.
Auch das Portal RealClearPolitics zeigt einen knappen Vorteil für den ehemaligen Präsidenten: Trump erreicht hier 48,4 Prozent, während Harris 48,1 Prozent erzielt – der Unterschied liegt bei 0,3 Prozentpunkten und bleibt somit innerhalb der Fehlermarge von drei Prozent.
„Je näher der Wahltag am 5. November rückt, desto mehr könnte Harris in nationalen Umfragen führen, jedoch wird ihr Weg zu den notwendigen 270 Wahlmännerstimmen im Wahlkollegium immer steiniger“, so „Newsweek“. „Wie Clinton im Jahr 2016 könnte Harris zwar die Volksabstimmung gewinnen, aber die Verteilung der Wahlmännerstimmen stellt für sie eine große Herausforderung dar.“
PAP/TVN24/jc