Deutsche Redaktion

Polens Außenminister sieht Rechtsruck in der Weltpolitik

08.11.2024 11:11
Die diesjährigen Wahlen in den USA zeigen einen weltweiten Trend hin zu konservativeren Politiken. „Polen braucht daher einen Präsidenten, der sowohl konservative als auch liberale Werte versteht“, sagte der polnische Außenminister Radosław Sikorski.
Auenminister Radosław Sikorski
Außenminister Radosław Sikorski PAP/Paweł Supernak

„Die US-Wahlen sind ein neues Signal und zeigen, dass ein härterer Kurs eingeschlagen wird und die Welt sich nach rechts bewegt. Wir brauchen einen Präsidenten, der sowohl die konservativen als auch die liberalen Sensibilitäten versteht“, sagte Sikorski am Donnerstag im Nachrichtensender TVP Info. Sikorski gilt als einer der führenden möglichen Präsidentschaftskandidaten der regierenden Bürgerkoalition (KO).

Auf die Frage, ob er ein solcher Präsident sein könnte, verwies Sikorski auf seine internationale Erfahrung. „Ich war in Kriegsgebieten, habe in einem konservativen Think-Tank in Washington gearbeitet und pflege noch Kontakte aus dieser Zeit sowie Verbindungen zum Militär“, sagte er. Polen befinde sich in „unruhigen Zeiten“ mit einem Krieg nahe der Grenzen, was internationale Erfahrung im Bereich Sicherheit besonders wertvoll mache, so Sikorski.

„Diese Wahlen entscheiden darüber, ob Polen sicher sein wird, ob es über sein Gewicht hinaus agieren und sich in eine Führungsposition innerhalb der Europäischen Union bringen kann“, erklärte Sikorski. Er fügte hinzu, dass Polens möglicher Beitritt zur G20 und sein Status als verlässlicherer Verbündeter der USA im Vergleich zu einigen anderen europäischen Ländern die Position Polens in Europa stärken könnte. „Das sind die Aufgaben, die ich mir für den Präsidenten vorstelle“, betonte er.

Sikorski äußerte sich auch zu seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Premierminister Donald Tusk, der angekündigt hat, nicht für das Präsidentenamt zu kandidieren. „Ich war der am längsten amtierende Minister in beiden Kabinetten von Tusk und bin wieder in seiner Regierung. Ich denke, das spricht für die Qualität unserer Zusammenarbeit“, so Sikorski.

Der Präsidentschaftskandidat der KO soll am 7. Dezember bekanntgegeben werden.


PAP/TVPInfo/jc 

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