Deutsche Redaktion

Massendemonstrationen in Abchasien. Demonstranten fordern Rücktritt des Republikführers

16.11.2024 16:00
Der Anführer des vom Westen nicht anerkannten und von Russland unterstützten Abchasien, Aslan Bzhania, hat am Samstag erklärt, er sei bereit, zurückzutreten und Neuwahlen auszurufen. Am Freitag hatten Gegner von „Investitionsabkommen“ mit Russland das Parlament gestürmt. Abchasien ist eine separatistische und von Russland kontrollierte Region Georgiens. Moskau hat seine Bürger angewiesen, die Republik zu verlassen.
Am Freitag den 15.11.2024 haben Gegner von Investitionsabkommen mit Russland das Parlament gestrmt.
Am Freitag den 15.11.2024 haben Gegner von „Investitionsabkommen“ mit Russland das Parlament gestürmt.EPA/STRINGER

Der Anführer der separatistischen Region, Aslan Bzhania, hat erklärt, er werde dem Druck nicht nachgeben, sondern sei zu einer „verfassungsmäßigen“ Lösung bereit. Diese würden Neuwahlen und seinen möglichen Rücktritt vom Amt bedeuten, schrieb die regionale Redaktion von Radio Free Europe, Echo Kawkaza. Bzhanias Bedingung sei, dass die Demonstranten die Regierungsgebäude verlassen. Zuvor hatte sich Bzhania am Freitag geweigert, seinen Posten zu verlassen. Die Behörden haben auch Berichte dementiert, wonach der Politiker Suchumi verlassen und sich auf das Gelände einer russischen Militärbasis begeben habe. Die Situation in der Region ist wegen eines Gesetzespakets eskaliert, mit dem russische „Investitionen“ in der Region und das Eigentum an Land und Immobilien legalisiert werden sollen.

Der Entwurf des „Investitionsabkommens“ sollte am Freitag verabschiedet werden, aber die Parlamentssitzung wurde abgesagt. Die Demonstranten haben die Ablehnung der Vorschläge gefordert, den Zaun vor dem Parlament mit einem Fahrzeug durchbrochen und sind in das Gebäude eingedrungen. Sie haben auch andere Regierungsgebäude umstellt. Nach Angaben von Echo Kawkaz wurden Rauchgranaten oder Tränengas gegen die Demonstranten eingesetzt.

Am Freitagnachmittag, als die Proteste bereits begonnen hatten, hat die Verwaltung des so genannten Präsidenten von Abchasien angekündigt, dass sie ein Dokument über die Aufhebung des Vertragsentwurfs mit Russland im Parlament vorbereite. Wie das Portal Civil.ge erinnerte, hatte Moskau aufgrund der Verzögerung bei der Verabschiedung dieses Gesetzes im September erhebliche Kürzungen der Finanzmittel für die von sich kontrollierte Region angekündigt. Nach Protesten hat das russische Außenministerium am Freitag seine Bürger aufgefordert, Abchasien zu verlassen.

Die Republik steht seit mehr als 30 Jahren nicht mehr unter der Souveränität georgischer Behörden. Die separatistische Regierung Abchasiens behauptet, ein unabhängiger Staat zu sein. 1992 hatte sie einseitig die Unabhängigkeit erklärt. Diese wird nur von wenigen Ländern anerkannt, darunter Russland, das dies 2008 nach einem mehrtägigen Krieg mit Georgien getan hatte.

PAP/RMF24/ps

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