Deutsche Redaktion

Ukraine darf tief in Russland angreifen. USA, Frankreich und Großbritannien geben grünes Licht

18.11.2024 00:30
Die Regierung von Präsident Joe Biden hat die Beschränkungen aufgehoben, die die Ukraine daran gehindert haben, mit Langstreckenwaffen aus den USA tief in russischem Gebiet anzugreifen. Dies ist wahrscheinlich die bedeutendste Änderung der US-Politik seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. Die Regierungen in London und Paris sollen dem zustimmen.
Amerikanische ATACMS-Langstreckenrakete.
Amerikanische ATACMS-Langstreckenrakete.Domena publiczna / https://en.m.wikipedia.org/wiki/File:ATACMSMay2006.jpg

Nach Angaben von Reuters plane die Ukraine bereits in den kommenden Tagen die ersten Langstreckenangriffe. Das Weiße Haus lehne es ab, sich diesbezüglich gegenüber der Nachrichtenagentur zu äußern. Die Entscheidung wurde von der Regierung Joe Bidens nur zwei Monate vor dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Donald Trump getroffen. Unklar sei, ob Trump die Entscheidung rückgängig machen werde. Sollten sich die Informationen bestätigen, wäre dies ein Erfolg der Bemühungen von Wolodymyr Selenskyj. Der ukrainische Präsident hat seit Beginn des Krieges versucht, Washington davon zu überzeugen, Angriffe auf militärische Ziele tief auf russischem Gebiet zu genehmigen.

245 potenzielle Ziele in Russland

Reuters nach sei die plötzliche Änderung der US-Politik mit nordkoreanischen Truppen an der ukrainischen Front zu erklären. Die New York Times berichtete, dass Langstreckenraketen von den ukrainischen Streitkräften eingesetzt werden könnten, um die Russen und Nordkoreaner in der Region Kursk zu bekämpfen. Nach Angaben der Agentur sollen die ersten Langstreckenangriffe mit ATACMS-Raketen durchgeführt werden, die eine Reichweite von etwa 300 km haben.

Wie die Tageszeitung Le Figaro berichtete, hätten die französische und die britische Regierung einen ähnlichen Beschluss gefasst. Damit werde die Ukraine künftig SCALP- und Storm Shadow-Raketen auf russische Ziele in größerer Entfernungen abfeuern können. Analysten des US-amerikanischen Institute for the Study of War haben 245 Ziele in Russland identifiziert, die in die Reichweite von Langstreckenraketen kommen könnten.

Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, hat die Aufhebung der Beschränkungen mit den Worten kommentiert: „Solche Entscheidungen werden nicht angekündigt, die Raketen werden für sich selbst sprechen." Russlands Führungspolitiker mit Wladimir Putin an der Spitze haben zuvor gewarnt, sie würden ukrainische Angriffe mit westlichen Waffen tief in Russland als eine schwere Eskalation betrachten.

Radosław Sikorski: „Stärke schreckt ab, Schwäche provoziert“

Polens Außenminister Radoslaw Sikorski hat in einem Beitrag auf X  betont, die Aufhebung der Beschränkungen sei die Antwort der USA auf den Kriegseintritt der nordkoreanischen Streitkräfte und auf die massiven russischen Raketenangriffe auf die Ukraine. „Präsident Biden hat in einer Sprache geantwortet, die W. Putin versteht - durch die Aufhebung der Beschränkungen für die Nutzung westlicher Raketen durch die Ukraine. Das Opfer einer Aggression hat das Recht, sich zu verteidigen. Stärke schreckt ab, Schwäche provoziert“, schrieb Sikorski.

PAP/Reuters/RMF24/ps

 

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