Deutsche Redaktion

"Rzeczpospolita": Welle von Entlassungen in der polnischen Automobilindustrie

18.11.2024 11:37
Besonders spürbar sind der Rückgang der Nachfrage nach Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren und der Druck der Europäischen Union auf die Entwicklung der Elektromobilität, berichtet die Zeitung "Rzeczpospolita".
Gospodarka Niemiec ma się skurczyć w tym roku - wynika z danych niemieckiego urzędu statystycznego
Gospodarka Niemiec ma się skurczyć w tym roku - wynika z danych niemieckiego urzędu statystycznegoEngin Sezer/ Shutterstock

Veränderungen auf dem europäischen Automobilmarkt führen zu einer Krise in der Branche und einer Entlassungswelle in polnischen Automobilwerken. Besonders spürbar sind der Rückgang der Nachfrage nach Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren und der Druck der Europäischen Union auf die Entwicklung der Elektromobilität, berichtet die Zeitung "Rzeczpospolita".

Nach Angaben des Hauptstatistikamts (GUS) ist die Beschäftigung in der polnischen Automobilindustrie von 204.000 Personen im Dezember 2023 auf 197.000 im September dieses Jahres gesunken. Experten erwarten weitere Entlassungen aufgrund sinkender Produktion und steigender Kosten. Die Krise trifft insbesondere Hersteller von Teilen und Komponenten für Verbrennungsmotoren.

Das Unternehmen Magneti Marelli in Bielsko-Biała plant, bis Ende des Jahres ein Drittel seiner Belegschaft zu entlassen. Bei Draxlmaier in Jelenia Góra wird der Personalabbau bis Februar andauern. Auch in den Werken von MA Polska in Kielce und Tychy sowie in anderen Fabriken der Autoteileproduktion kommt es zu Entlassungen.

Diese Entwicklungen in Polen sind Teil eines europaweiten Trends, da Arbeitsplätze auch in Deutschland und anderen EU-Ländern abgebaut werden. Gleichzeitig erhöhen Fabriken, die Komponenten für Elektrofahrzeuge herstellen, ihre Belegschaft nicht im erwarteten Tempo. Von den bis 2025 prognostizierten 100.000 neuen Arbeitsplätzen sind bisher nur etwa 20.000 entstanden.

IAR/rp/adn


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