Premierminister Mateusz Morawiecki trifft sich heute in Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Wichtigstes Thema der Gespräche soll eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegen Russland sein, Premierminister Morawiecki wird auch um eine Vergrößerung der Waffenlieferungen an die Ukraine appellieren.
"Dies wird kein einfaches Gespräch sein"
Wie Regierungssprecher Piotr Müller im Gespräch mit dem Polnischen Rundfunk betonte, könnte die Reaktion des Westens auf die russische Aggression auf die Ukraine aus polnischer Sicht noch stärker sein. “Leider hat die Haltung der deutschen Regierung verursacht, dass die Sanktionen keinen so weitreichenden Charakter haben, wie sie eigentlich könnten. Daher wird dies zweifellos kein einfaches Gespräch sein”, so Müller. Das Treffen werde gleichzeitig eine gute Gelegenheit bieten, die Unterschiede zwischen Warschau und Berlin im Kontext der aktuellen internationalen Situation zu besprechen.
Wie Müller einräumte, würde sich die öffentliche Meinung in Deutschland langsam bewusst werden, dass die geopolitische Situation sich diametral geändert hat. “Aber die Änderungen, wenn es um Entscheidungen auf Regierungsebene geht, sind viel langsamer als die Erwartungen der öffentlichen Meinung in Deutschland”, so Müller.
Auf der Agenda der Gespräche der Regierungschefs Polens und Deutschlands werden auch Fragen rund um die Energiesicherheit vor dem Hintergrund der dynamischen Preisanstiege in der EU stehen.
EU plant sechstes Sanktionspaket
Vize-EU-Kommissionschef Valdis Dombrovskis hatte im Gespräch mit dem britischen “The Times” angekündigt, dass Brüssel bald ein sechstes Paket von Sanktionen gegen Russland vorstellen wird, der auch “irgendeine Form” eines Öl-Embargos enthalten wird.
Berlin ist eine der europäischen Städte, in denen Billboards im Rahmen der Informationskampaghe #StopRussiaNow erscheinen werden, die vor einigen Tagen Premierminister Morawiecki inauguriert hatte. Ziel der Kampagne ist es, an die Greuel des Kriegs zu erinnern und so zu einer Verschärfung der Sanktionen gegen Russland beizutragen.
IAR/Informacyjna Agencja Radiowa/ #Darmoros/w kry/adn