Warschau bekommt einen eigenen Mini-Urwald. Auf dem Gelände des neuen Campus der Warschauer Universität für Lebenswissenschaften (SGGW) wird ein Mikrowald angepflanzt. Das Projekt basiert auf der Methode des japanischen Biologen Akira Miyawaki und soll sich zu einem selbstregulierenden Ökosystem entwickeln.
Dr. Aneta Perzanowska vom Institut für Landwirtschaft der SGGW erklärte, dass dieser Mikrowald ein nachhaltiger und lebendiger Grünbereich sein wird. „Auf einer Fläche in der Größe eines Basketballfeldes entsteht ein Waldökosystem, das sich mit der Zeit selbst regulieren wird. Anfangs sind noch Pflegemaßnahmen erforderlich, aber schließlich wird sich der Mikrowald stabilisieren und zu einem echten Urwald im städtischen Dschungel heranwachsen“, erläuterte sie.
Studien zeigen, dass Mikrowälder 2,5-mal schneller wachsen als traditionell angepflanzte Vegetation, was auf die sorgfältige Vorbereitung des Standorts zurückzuführen ist. Bereits in der Planungsphase wird eine Liste von Pflanzenarten erstellt, die an die Bodenverhältnisse und das Habitat auf dem neuen Campus angepasst sind.
Insgesamt sollen mehr als vierzig verschiedene Pflanzenarten gepflanzt werden, darunter Linden, Kiefern sowie blühende Pflanzen wie wilde Apfel- und Birnbäume. Auch Moose und Flechten werden im Waldboden angesiedelt. Der Mikrowald auf dem SGGW-Gelände soll eine Oase der Biodiversität und ein Rückzugsort für Vögel und Bestäuberinsekten werden.
IAR/adn