Deutsche Redaktion

Baltische Staaten verhängen Sanktionen gegen neue georgische Führung

03.12.2024 16:20
Laut dem litauischen Botschafter in Georgien, Darius Vitkauskas, planen mehrere westliche Länder, dem Beispiel der baltischen Staaten zu folgen und Sanktionen gegen einige hochrangige Politiker und Beamte in Tiflis zu verhängen. Es handelt sich unter anderem um ein fünfjähriges Einreiseverbot in die baltischen Staaten.
Die Polizei setzt Wasserwerfer ein, um georgische Demonstranten zu vertreiben, die vor dem Parlamentsgebude in Tiflis, Georgien, protestieren, 02. Dezember 2024. Tausende von EU-Anhnger demonstrierten in der georgischen Hauptstadt seit 5 Tagen gegen die Entscheidung der Regierungspartei des Landes, die Beitrittsgesprche mit der Europischen Unio
Die Polizei setzt Wasserwerfer ein, um georgische Demonstranten zu vertreiben, die vor dem Parlamentsgebäude in Tiflis, Georgien, protestieren, 02. Dezember 2024. Tausende von EU-Anhänger demonstrierten in der georgischen Hauptstadt seit 5 Tagen gegen die Entscheidung der Regierungspartei des Landes, die Beitrittsgespräche mit der Europäischen UnioEPA/DAVID MDZINARISHVILI

„Dies ist ein Beispiel, dem andere Länder folgen sollten und können. Ich weiß, dass zumindest mehrere Länder eine ähnliche Entscheidung in Erwägung ziehen“, sagte Vitkauskas am Dienstag bei einer Diskussion im Zentrum für Osteuropastudien. Dem Diplomaten zufolge sei das Einreiseverbot für den Gründer der Regierungspartei Georgischer Traum, den Milliardär und ehemaligen Premierminister Bidzina Iwanischwili, ein Symbol für das Ende der „Straffreiheit“ und eine wichtige Botschaft an die protestierende Zivilgesellschaft auf den Straßen von Tiflis.

Wie Vitkauskas betonte, zeigen die nun schon den fünften Tag andauernden Proteste, dass die Spannungen im Lande zunehmen. Berichten zufolge werden auch Angestellte, Regierungsbeamte und Diplomaten verschiedener Institutionen in Georgien unter Druck gesetzt.

„Die drei baltischen Staaten haben gemeinsam vereinbart, nationale Sanktionen gegen diejenigen einzuführen, die legitime Proteste in Georgien unterdrücken. Gegner der Demokratie und Menschenrechtsverletzer sind in unseren Ländern nicht willkommen“, bestätigte auch der estnische Chefdiplomat Margus Tsahkna auf X.

Proteste nach Abbruch von EU-Beitrittegesprächen

Litauen, Lettland und Estland haben am Montag restriktive Maßnahmen gegen 11 Politiker und Beamte in Georgien wegen Menschenrechtsverletzungen bei der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste in Tiflis verhängt. Ihnen wurde ein fünfjähriges Einreiseverbot in die baltischen Staaten auferlegt. Zu den Sanktionierten gehören der ehemalige Premierminister Iwanischwili, Innenminister Wachtang Gomelauri, stellvertretende Minister und Kommandeure der Spezialkräfte.

Wie erwartet, hat der georgische Premierminister Irakli Kobachidse von der Partei Georgischer Traum diese Woche angekündigt, Georgien werde bis Ende 2028 nicht über eine EU-Mitgliedschaft verhandeln. Seine Entscheidung hat in Georgien zu einer Welle von Protesten geführt. Die Demonstrationen in der Hauptstadt wurden mit Gummigeschossen, Tränengas und Wasserwerfern unterdrückt. Hunderte von Demonstranten wurden von der Polizei verhaftet.

IAR/LRT/ps


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