„In weniger als einem Jahrzehnt hat die Anführerin der rechtsgerichteten Partei Fratelli d’Italia einen weiten Weg zurückgelegt. Zunächst wurde sie als extrem nationalistisches ‚Fräulein Wunderlich‘ abgetan, dann zur italienischen Premierministerin gewählt und mittlerweile hat sie sich als Schlüsselfigur etabliert, mit der Brüssel und Washington Geschäfte machen können“, schrieb das Portal.
Das Ranking gliedert sich in drei Kategorien: die „Macher“ (Personen mit exekutiver Macht), die „Störer“ (jene, die das politische Spielfeld auf unvorhergesehene Weise umkrempeln können) und die „Träumer“ (Vertreter von Ideen, die die Debatte vorantreiben).
In der Kategorie der „Macher“ belegte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Spitzenplatz, bei den „Störern“ führte Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der deutschen Christdemokraten, und bei den „Träumern“ NATO-Generalsekretär Mark Rutte.
In diesem Jahr fanden sich vier Polen unter den 28 einflussreichsten Persönlichkeiten Europas, was laut Politico „die wachsende Bedeutung Warschaus“ unterstreicht.
Donald Tusk, der im vergangenen Jahr das Ranking anführte, belegte dieses Mal den dritten Platz in der Kategorie „Macher“. Er wurde als ein führender Politiker beschrieben, der „am besten positioniert ist, um die Welle des Populismus zu stoppen“.
Der neue EU-Haushaltskommissar Piotr Serafin erreichte Platz fünf in der Kategorie „Störer“. Von der Leyen habe ihm die Aufsicht über „Regierungen, die sich schlecht benehmen“, anvertraut, so Politico. Serafin werde „aufgrund seiner Fähigkeit, Zahlen zu verarbeiten, mit einem Computer verglichen“ und bringe ein umfassendes Netzwerk an Kontakten in Brüssel mit.
In derselben Kategorie belegte Rafał Trzaskowski, der Stadtpräsident von Warschau, den dritten Platz. Politico hob hervor, dass „sein Sieg bei den Präsidentschaftswahlen in Polen im nächsten Jahr die zehnjährige Dominanz der nationalistischen PiS beenden und das Land auf einen progressiveren und EU-freundlicheren Kurs bringen könnte“.
Radosław Sikorski erreichte Platz sechs in der Kategorie „Träumer“. Politico erklärte, dass „in einer Zeit, in der es scheint, dass weder in Paris noch in Berlin jemand die Kontrolle hat, der polnische Außenminister die zentrale Figur ist, die sicherstellt, dass die gemäßigten Politiker in Europa nach einer Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus weiterhin mit Washington im Gespräch bleiben“.
Politico/PAP/jc