Deutsche Redaktion

Macron berät in Warschau über Ukraine-Hilfe und Friedensmission

12.12.2024 11:18
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will am Donnerstag in Warschau mit Polens Ministerpräsident Donald Tusk über die europäische Unterstützung der Ukraine angesichts des bevorstehenden Machtwechsels in den USA beraten. Hintergrund der Gespräche könnten auch Überlegungen sein, nach dem Krieg eine internationale Friedenstruppe in der Ukraine zu stationieren, wie unbestätigte Medienberichte vermuten lassen.
Emmanuel Macron
Emmanuel MacronShutterstock/Asatur Yesayants

Bereits am Wochenende hatte Macron in Paris mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über die Lage in der von Russland angegriffenen Ukraine gesprochen. Dabei soll Trump eine Waffenruhe gefordert und den russischen Präsidenten Wladimir Putin direkt zum Handeln aufgerufen haben.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gibt es zwischen Vertretern mehrerer NATO-Staaten seit Wochen vertrauliche Gespräche darüber, wie ein künftiger Waffenstillstand in der Ukraine überwacht werden könnte. Frankreich und Großbritannien sollen dabei federführend sein.

Auch Deutschlands Rolle bei einer möglichen internationalen Mission ist unklar. Außenministerin Annalena Baerbock sprach das Thema vergangene Woche in Brüssel bei einer Arbeitssitzung der NATO-Außenminister an. Dabei machte sie laut dpa-Quellen deutlich, dass sich auch Deutschland und andere NATO-Partner im Falle eines Waffenstillstands der Frage einer Beteiligung stellen müssten.

Die neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hatte Anfang des Monats erklärt, dass eine Friedenstruppe aus europäischen Soldaten denkbar sei. Laut Berichten der polnischen Tageszeitung „Rzeczpospolita“ könnte eine solche Mission aus fünf Brigaden mit insgesamt 40.000 Soldaten bestehen, wobei Polen das Kommando über eine Brigade übernehmen könnte.

Polens Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz wies jedoch darauf hin, dass eine Entsendung polnischer Soldaten derzeit nicht infrage komme. „Das Thema taucht in Veröffentlichungen auf, aber es gibt keine offizielle Bestätigung solcher Pläne“, sagte er am Dienstag.


PAP/dpa/jc

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