Krzysztof Jaworski, Befehlshaber des Maritimen Kommandos, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass Moskau systematisch solche Taktiken anwende, um seine eigenen Schiffsbewegungen zu verschleiern. „Russland testet den Westen, indem es die Kommunikation und die Fähigkeit, Schiffe in der Ostsee zu verfolgen, stört“, sagte Jaworski. Er bezeichnete den hybriden Konflikt auf See als die größte Herausforderung für die Region. „Wir sprechen hier von einem aggressiven russischen Verhalten“, fügte er hinzu. „Sie versuchen, unser tägliches Leben zu stören und zu testen, wie weit sie gegen uns als Bündnis gehen können.“
Wie Reuters berichtete, habe das russische Verteidigungsministerium auf Anfragen nach einem Kommentar zur Angelegenheit nicht reagiert.
Wie Jaworski weiter sagte, hätten russische Handelsschiffe seit dem Angriff auf die Nord-Stream-Gaspipeline im Jahr 2022 wiederholt ihre AIS-Signale (Automatic Identification System) ausgeschaltet. Dies sei ein Verstoß gegen das Seerecht. Es erhöhe das Risiko von Kollisionen und Unfällen. Obwohl es nicht möglich sei, die polnischen Gewässer rund um die Uhr zu überwachen, bleibe Polen dank gemeinsamer nationaler und verbündeter Operationen in der Ostsee sicher, betonte Jaworski. Die NATO sei zwar bereit, ihren Vorsprung in der Ostsee zu wahren, aber Moskau könnte zusätzliche Kriegsschiffe in die Region entsenden, warnte er.
Polen rechnet mit der Rückkehr derzeit in Syrien stationierter russischer Schiffe in die Gewässer von St. Petersburg. „Jedes zusätzliche Schiff von bedeutender Stärke könnte eine potenzielle Bedrohung darstellen“, sagte Jaworski. Sollte Russland seine Präsenz verstärken, würden sich Polen und seine Verbündeten auf die Beobachtung und Überwachung konzentrieren und eine sichtbare Präsenz auf See zeigen, sagte er. „Dies stellt sicher, dass jeder potenzielle Gegner sieht, dass wir zum Handeln bereit sind“, betonte der Vizeadmiral.
Reuters/TVN24/ps