Deutsche Redaktion

Litauen bestätigt Beschädigung eines Seekabels. Chinesischer Frachter im Visier

21.11.2024 08:00
Wie Litauen bestätigt hat, wurde ein Unterwasser-Telekommunikationskabel zwischen dem Land und Schweden beschädigt. Zur gleichen Zeit wurde eine ähnliche Verbindung zwischen Finnland und dem deutschen Rostock unterbrochen. Ein von der dänischen Marine beobachtetes chinesisches Frachtschiff könnte mit dem Kabelbruch auf dem Grund der Ostsee in Verbindung stehen, berichteten Medien in Stockholm am Dienstag. Die schwedische Polizei hat Ermittlungen wegen möglicher Sabotage eingeleitet. 
Ein von der dnischen Marine verfolgtes chinesisches Frachtschiff knnte mit dem Kabelbruch auf dem Grund der Ostsee in Verbindung stehen, berichteten Medien in Stockholm am Dienstag.
Ein von der dänischen Marine verfolgtes chinesisches Frachtschiff könnte mit dem Kabelbruch auf dem Grund der Ostsee in Verbindung stehen, berichteten Medien in Stockholm am Dienstag. Foto: X

Die litauische Generalstaatsanwaltschaft hat eine Untersuchung wegen der Beschädigung von Telekommunikationskabeln in der Ostsee eingeleitet. Die Behörden in Berlin und Helsinki prüfen den jüngsten Vorfall bereits wegen möglicher Sabotage.

Ziel der litauischen Ermittlungen sei es, die Umstände des Vorfalls zu klären und festzustellen, ob es sich bei der Beschädigung der Kabel um einen absichtlichen Sabotage- oder Terrorakt gehandelt habe oder ob sie durch andere Ursachen verursacht worden sei. Wie der litauische Verteidigungsminister Laurynas Kastschiunas erklärt hat, müsste die Europäische Union Sanktionen verhängen, sollte sich herausstellen, dass ein Drittstaat für die Beschädigung der Kabel verantwortlich ist.

Der Berater des litauischen Präsidenten, Kestutis Budrys, hat gegenüber dem staatlichen Fernsehsender LRT erklärt, dass es angesichts der jüngsten Ereignisse notwendig sei, die Aufklärung zu verstärken und die Patrouillen in der Ostsee zu erhöhen. Die Behörden in Vilnius seien über verdächtige Aktivitäten des russischen Geheimdienstes informiert. Demnach gebe es verschiedene Schiffe, die verdeckt auf See operieren. „Wir wissen, dass es sie gibt, die sich hinter allen möglichen wissenschaftlichen Forschungen verstecken und Aktivitäten durchführen, um unsere Kommunikation zu stören, wenn es nötig ist", so der Berater. Seiner Meinung nach müsse der Druck erhöht und die russische Seite daran gehindert werden, frei in der Ostsee zu navigieren.

Sabotage durch chinesische Schiffe an Ostsee-Kabeln?

Laut der schwedischen Zeitung Dagens Nyheter habe ein dänisches Kriegsschiff und ein Patrouillenschiff am Dienstag den chinesischen Frachter Yi Peng 3 in der Ostsee angehalten, was laut Medienspekulationen mit dem Kabelbruch zusammenhänge. Die dänischen Streitkräfte haben sich bisher nicht zu diesen Berichten geäußert. Wie Medien berichtet haben, habe vergangenen Herbst der Anker eines anderen chinesischen Schiffes unter der Flagge Hongkongs einen Bruch in der Balticconnector-Gaspipeline zwischen Estland und Finnland verursacht.


PAP/ps

Seekabel als Ziel von Angriffen?

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NATO verstärkt Schutz von Pipelines

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Die USA haben nach eigenen Angaben verstärkte russische Militäraktivitäten in der Nähe von Unterseekabeln festgestellt. Jeder Angriff auf das Highspeed-Glasfasernetz könnte die private, staatliche und militärische Kommunikation erheblich stören, berichteten Medien.

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Ein baltisches Telekommunikationskabel zwischen Helsinki und Rostock wurde beschädigt, berichtete der staatliche finnische Glasfaser-Netzbetreiber Cinia. Die schwedischen Behörden haben versichert, dass sie den Vorfall untersuchen und in Kontakt mit ihren Verbündeten stehen. „Ein bewusster Akt kann nicht ausgeschlossen werden“, hieß es.