Deutsche Redaktion

NATO warnt vor unkonventionellen Angriffen aus Russland

31.12.2024 07:12
Die NATO sieht ein steigendes Risiko unkonventioneller Angriffe Russlands auf die Mitgliedsstaaten. James Appathurai, stellvertretender NATO-Generalsekretär für Innovation, hybride Bedrohungen und Cybergefahren, erklärte in einem Interview mit dem britischen Sender Sky News: „Die Allianz muss ihre Toleranzgrenze und die Form russischer Aggressionen festlegen, die eine Antwort auslösen sollte – einschließlich militärischer Mittel.“
Bild:
Bild:By Mass Communication Specialist 3rd Class Vincent J. Street - http://www.navy.mil/management/photodb/photos/070813-N-5459S-543.jpg, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4545434

Appathurai hob hervor, dass hybride Angriffe, deren Häufigkeit inzwischen ein „absolut inakzeptables“ Niveau erreicht habe, die NATO in eine gefährliche Lage versetzen. „Die Allianz befindet sich in einer Situation wie der sprichwörtliche Frosch im Kochtopf“, sagte er. Ziel der NATO sei es, ihre Strategie für hybride Angriffe zu modernisieren, um Mitgliedsstaaten besser auf Gewaltakte „in der Grauzone“ vorzubereiten. 

Gefahr massiver Schäden und Opferzahlen 

Laut Appathurai bestehe ein reales Risiko, dass unkonventionelle Angriffe aus Russland zahlreiche Todesopfer oder erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen könnten. Auf die Frage, ob ein solcher Angriff die Auslösung von Artikel 5 des NATO-Vertrags – und damit eine kollektive Reaktion – erfordern könnte, äußerte er sich besorgt: „Ich befürchte, dass ein solcher Angriff ein Wendepunkt im großen Stil sein könnte.“

Die NATO-Strategie, die zuletzt 2015 aktualisiert wurde, soll bis zum Gipfel 2025 umfassend überarbeitet werden. Ziel ist es, eine klarere Abschreckungspolitik gegenüber hybriden Bedrohungen zu entwickeln, ohne die Gefahr einer Eskalation zu erhöhen. Die Entscheidung über die Annahme dieser Strategie wird auf dem Gipfel erwartet. 

Kritische Infrastruktur als Ziel russischer Sabotage 

Besondere Sorge bereitet der NATO die Gefahr von Sabotage an kritischer Infrastruktur durch Russland. Appathurai betonte, dass Russland seit Jahrzehnten sogenannte Unterwasserforschungsprogramme nutze, um die Infrastruktur auf dem Meeresgrund zu kartieren. „Dieses Programm ist sehr gut finanziert“, sagte er.

Nach Angaben der NATO werden 99 Prozent der weltweiten Daten über Unterseekabel übertragen. Finanztransaktionen im Wert von rund 10 Billionen US-Dollar laufen täglich durch diese Netzwerke. Neben Datenkabeln zählen auch Stromkabel und Pipelines für Erdöl und Gas zur kritischen Unterwasserinfrastruktur.

 

PAP/SkyNews/jc

Amerikaner beschuldigen Russland, Unterseekabel zu gefährden

07.09.2024 11:30
Die USA haben nach eigenen Angaben verstärkte russische Militäraktivitäten in der Nähe von Unterseekabeln festgestellt. Jeder Angriff auf das Highspeed-Glasfasernetz könnte die private, staatliche und militärische Kommunikation erheblich stören, berichteten Medien.

Baltisches Telekommunikationskabel absichtlich beschädigt?

19.11.2024 07:30
Ein baltisches Telekommunikationskabel zwischen Helsinki und Rostock wurde beschädigt, berichtete der staatliche finnische Glasfaser-Netzbetreiber Cinia. Die schwedischen Behörden haben versichert, dass sie den Vorfall untersuchen und in Kontakt mit ihren Verbündeten stehen. „Ein bewusster Akt kann nicht ausgeschlossen werden“, hieß es.

NATO und Estland reagieren auf durchtrenntes Ostseekabel

27.12.2024 18:00
Die Estnische Marine hat eine Operation zur Sicherung des Estlink-1-Kabels eingeleitet. Am Mittwoch wurde das Estlink-2-Kabel durchtrennt. Russland wird als Verantwortlicher verdächtigt. Die NATO hat ihre Solidarität mit den betroffenen Ländern zugesichert und beobachtet die laufenden Ermittlungen.

Medien: Spionagegerät auf russischem Öltanker

28.12.2024 08:00
Wie die britische Zeitung Lloyd's List berichtet, wurde auf dem Öltanker Eagle S ein Spionagegerät entdeckt. Das Schiff steht im Verdacht, ein Unterseekabel beschädigt zu haben. Finnische Zollbeamte haben Zehntausende Tonnen Treibstoff beschlagnahmt.