Deutsche Redaktion

Russland schließt polnisches Konsulat in St. Petersburg

09.01.2025 00:10
Das polnische Außenministerium wertet die Schließung als Vergeltungsmaßnahme. Warschau hatte im Oktober das russische Konsulat in Poznań wegen mutmaßlicher Sabotageakte in Polen mit Verbindungen zum Kreml geschlossen.
Diplomaten entfernen die Flaggen Polens und der Europischen Union vom polnischen Generalkonsulat in St. Petersburg, 08. Januar 2025. Das russische Auenministerium hat im Dezember 2024 die Schlieung des polnischen Generalkonsulats in St. Petersburg angeordnet.
Diplomaten entfernen die Flaggen Polens und der Europäischen Union vom polnischen Generalkonsulat in St. Petersburg, 08. Januar 2025. Das russische Außenministerium hat im Dezember 2024 die Schließung des polnischen Generalkonsulats in St. Petersburg angeordnet.EPA/ANATOLY MALTSEV

Russland hat am Mittwoch das polnische Konsulat in St. Petersburg nach 52 Jahren offiziell geschlossen. Der polnische Botschafter in Russland, Krzysztof Krajewski, hat an einer kurzen Zeremonie vor dem Konsulatsgebäude teilgenommen. Wie er mitteilte, hoffe er, dass das Konsulat „in besseren Zeiten“ wiedereröffnet werden könne. „Dies ist ein Ort, der viele Jahre lang Hilfe geleistet und eine andere Welt als die alltägliche Realität widergespiegelt hat“, erklärte das Konsulat und dankte den derzeitigen und ehemaligen Mitarbeitern für ihren Dienst - insbesondere denjenigen, die nach der Invasion der Ukraine durch Russland geblieben sind.

Das polnische Außenministerium hat die Schließung in einer Erklärung als Vergeltungsmaßnahme bezeichnet. Warschau hatte im Oktober das russische Konsulat in Poznań geschlossen. Der Grund seien mutmaßliche Sabotageakte und Brandanschläg in Polen mit Verbindungen zum Kreml gewesen.

Das russische Außenministerium hatte im Dezember angekündigt, dass das polnische Konsulat in St. Petersburg seine Tätigkeit bis zum 10. Januar 2025 einstellen muss. Außerdem hatte es drei polnische Diplomaten im Konsulat zu „personae non gratae“ erklärt. Moskau hatte Polens frühere Entscheidung, die russische Vertretung in Poznań zu schließen, als „offen feindselig“ kritisiert und mit „harten Vergeltungsmaßnahmen“ gedroht.

Polens Außenminister Radosław Sikorski hatte Russlands Rechtfertigung zurückgewiesen. „Wir verüben keine Brandstiftung oder Sabotage in Russland“, sagte Sikorski damals gegenüber Reportern. Die Entscheidung Polens stünde im Einklang mit den von verbündeten Ländern nach der russischen Aggression in der Ukraine ergriffenen Verteidigungsmaßnahmen, fügte er hinzu.

Trotz der Schließung in St. Petersburg hat Polen weiterhin diplomatische Vertretungen in Moskau, Kaliningrad und Irkutsk.

IAR/Belsat/ps

 

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