Deutsche Redaktion

Deutschland stationiert erneut Flugabwehr in Polen

23.01.2025 10:33
Zusätzliche Batterien des deutschen Patriot-Systems werden auf dem Flughafen in Jasionka bei Rzeszów stationiert – das gaben die Verteidigungsminister Polens und Deutschlands am Donnerstag bekannt. Zwei Einheiten sollen ab Montag für sechs Monate einsatzbereit sein. Boris Pistorius betonte, dass Polen angesichts des Krieges in der Ukraine ein bedeutender logistischer Knotenpunkt sei.
Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz und sein deutscher Amstkollege Boris Pistorius in Jesionka.
Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz und sein deutscher Amstkollege Boris Pistorius in Jesionka.PAP/Darek Delmanowicz

„Ich danke für die Bündniserklärung und die Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber der NATO“, hob Władysław Kosiniak-Kamysz bei einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen hervor. Er fügte hinzu, dass das Wichtigste „reale Unterstützung“ sei.

„Seit einigen Tagen hat die NATO die Kontrolle über die Operation zur Sicherung des Flughafens in Jasionka übernommen – Training, Unterstützung und Sicherung dieser Bereiche für die Unterstützung der Ukraine“, fügte der polnische Verteidigungsminister hinzu.

Zentral für den Transport von Rüstungsgütern ist hier der Flughafen in der Nähe von Rzeszów. Dort sind derzeit US-Soldaten stationiert, der Flughafen wird von amerikanischen Patriot-Einheiten geschützt. Wichtig für die Logistik ist zudem die Güterbahnstrecke Nr. 65. Sie wurde im kommunistischen Polen in russischer Breitspur gebaut und führt über Zamość bis Polens Grenze zur Ukraine, die ebenfalls Breitspur hat. Über die Bahnstrecke rollen Waggons mit schweren Waffen Richtung Osten.


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Dies sei jedoch nicht die einzige Unterstützung der Deutschen für Polen. Pistorius beabsichtige außerdem die deutsche Luftwaffe in Form eines für die Luftbetankung von Kampfflugzeugen bestimmten Airbus A330 MRTT zu entsenden. Dessen Einsatz in Polen soll ein Jahr dauern.

Die Patriot-Systeme der Bundeswehr zählen zu den modernsten der Welt. Mit ihnen werden feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen in einer gedachten Glocke um die Stellung Ziele treffen - abhängig vom eingesetzten Lenkflugkörper.


PAP/jc