Deutsche Redaktion

Andrzej Duda in Davos: Putin soll um Frieden flehen

23.01.2025 11:00
Die Frage sei nicht, wie man Wladimir Putin zu Friedensgesprächen überreden könne, sondern wie man ihn dazu bringe, sie zu verlangen, unterstrich Präsident Andrzej Duda am Donnerstag in Davos. Wie er betonte, sei der Krieg in der Ukraine kein lokaler, sondern ein globaler Konflikt und erfordere daher globale Lösungen.
Am Donnerstag hat Prsident Andrzej Duda im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos am Ukraine-Frhstck  teilgenommen, 23.01.2025.
Am Donnerstag hat Präsident Andrzej Duda im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos am „Ukraine-Frühstück“ teilgenommen, 23.01.2025. PAP/Albert Zawada

Am Donnerstag hat Präsident Andrzej Duda im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos am „Ukraine-Frühstück“  teilgenommen. Anwesend waren auch NATO-Generalsekretär Mark Rutte und die Präsidenten Finnlands Alexander Stubb und Lettlands Edgars Rinkeviczs. Bei dem Treffen ging es um die Unterstützung für die Ukraine und die entstehende neue globale Ordnung.

Wie der polnische Präsident hervorhob, sei nicht jede friedliche Lösung des Krieges im Interesse der Ukraine, Polens und des östlichen Teils von Europa und der EU. Länder dieser Region lagen Jahrzehnte lang hinter dem Eisernen Vorhang und wurden als russische Einflusssphäre gesehen. Nach Ansicht des Präsidenten müsse ein Plan verabschiedet werden, der den Frieden für die Ukraine und ihre Souveränität sowie die Achtung des Völkerrechts durch Russland garantiere.

Duda nach sei es ein Fehler, zu fragen, wie man Putin zu Friedensgesprächen am Verhandlungstisch überreden könne. Vielmehr sollte man ihm nach dafür sorgen, dass „Putin die Ukraine und ihre Verbündeten anfleht, sich an diesen Tisch setzen zu dürfen“. Präsident Duda betonte, dass der Krieg in der Ukraine „kein lokaler, sondern ein globaler Konflikt ist, der daher auch globale Lösungen erfordert“.

Ukrainische  Vizepremierministerin: Firmen bereit, in der Ukraine zu investieren, brauchen aber Garantien

„Das internationale Kapital ist bereit, in der Ukraine zu investieren, aber es braucht Sicherheitsgarantien. Die besten Garantien könnte die NATO bieten“, erklärte die ukrainische Vizepremierministerin und Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko beim „Ukraine Frühstück“. Dabei forderte Swyrydenko Wirtschaftsvertreter auf, ihre Regierungen so zu beeinflussen, dass sie gute Bedingungen für Unternehmen auf dem ukrainischen Markt schaffen.

Wie Swyrydenko betonte, führe die Ukraine trotz des Krieges Reformen durch und bekämpfe die Korruption. „Wir haben uns in den letzten vier oder fünf Jahren stark verbessert, und wenn man sich den Korruptionsindex anschaut, sind wir auf dieser Liste sehr schnell aufgestiegen. Und wenn man sich die Reformen anschaut, die wir während des Krieges durchführen, dann sind es etwa 200, was bedeutet, dass wir gleichzeitig kämpfen, arbeiten und reformieren“, betonte sie.

Selenskyj in Davos: Wir stehen vor einem Wendepunkt

„Wir stehen erneut an einem Wendepunkt, den manche als Problem für Europa sehen, andere aber als Chance bezeichnen. Europa muss ein starker globaler Mitstreiter werden. Ein unverzichtbarer Mitspieler“, sagte der ukrainische Präsident am Mittwoch in Davos. Selenskyj nach, werde Russland immer mehr wie Nordkorea. In Putins Staat bedeute das menschliche Leben nichts. Der Kreml besitze zudem Atomwaffen und wolle seine Nachbarn ruinieren, fügte er hinzu.

Das Wirtschaftspotenzial Russlands sei viel kleiner als das aller europäischen Länder zusammen, erinnerte er Präsident. Dennoch produziere Moskau viel mehr Waffen und Munition als ganz Europa. Das ukrainische Staatsoberhaupt wies auch auf die Abkommen Russlands mit dem Iran und Nordkorea hin. „Gegen wen schließen sie solche Abkommen? Gegen Sie, gegen uns. Gegen Europa, gegen Amerika. Das dürfen wir nicht vergessen“, mahnte er.

„Russland verfügt über 1,5 Millionen Soldaten. Unsere Streitkräfte zählen mehr als 800.000 Mann. An zweiter Stelle steht Frankreich mit über 200.000 Mann. Danach folgen Deutschland, Italien und Großbritannien. Alle anderen haben weniger. Dies ist keine Situation, in der sich ein Land allein verteidigen kann. Wir müssen uns alle zusammenschließen“, appellierte er.

RMF24/PAP

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