Deutsche Redaktion

Premierminister lehnt Migrationspakt entschieden ab

04.02.2025 17:00
Polen wird weder den Migrationspakt noch Projekte, die zu einer Zwangsaufnahme von Migranten führen würden, umsetzen, sagte Ministerpräsident Donald Tusk.
Polens Premierminister lehnt den EU-Migrationspakt ab, teilte die Presseagentur des Polnischen Rundfunks IAR mit.
Polens Premierminister lehnt den EU-Migrationspakt ab, teilte die Presseagentur des Polnischen Rundfunks IAR mit.PAP/Leszek Szymański

Wie der Regierungschef betonte, sei dies eine endgültige Entscheidung. „Und es gibt keinen Grund, daraus Politik zu machen", fügte er am Dienstag in sozialen Medien hinzu. „Der polnische Staat und die polnische Regierung werden die Bemühungen von Polizisten, Soldaten und Grenzschutzbeamten nicht vergeuden, denn sie riskieren ihr Leben (...), um die Bedrohung durch illegale Einwanderung zu minimieren", sagte Tusk. Wie er unterstrich, „wird niemand in Europa oder in Polen diese großen Anstrengungen und Opfer mit einigen politischen Entscheidungen vergeuden“.

Migrationspakt

Im vergangenen Mai haben die EU-Finanzminister nach langen Verhandlungen den Migrationspakt verabschiedet. Er sah unter anderem vor, dass die Mitgliedstaaten solidarisch Migranten aus den Ländern aufnehmen, die dem größten Migrationsdruck ausgesetzt sind. Damals hatte unter anderem Polen gegen den Pakt gestimmt.

Das Thema ist am Montag wieder aufgetaucht, als die Abgeordneten der rechtsextremen Konföderation mitgeteilt haben, dass Polen von den Bestimmungen des Migrationspakts nicht ausgeschlossen sei. Diese Antwort sollen sie von EU-Migrationskommissar Magnus Brunner erhalten haben.
„Wir sind gegen den Migrationspakt. Wir werden keine Migranten aufnehmen. Es wird keine Umsiedlung geben", sagte Innen- und Verwaltungsminister Tomasz Siemoniak am Dienstagmorgen. Er hat Berichte über eine Entscheidung zur beschleunigten Umsetzung der Annahmen des Pakts dementiert.

IAR/ps

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