Deutsche Redaktion

Holocaust-Überlebender Marian Turski im Alter von 98 Jahren gestorben

18.02.2025 22:30
Turski hat sein Leben der Vertiefung der polnisch-jüdischen Beziehungen gewidmet, sich für die deutsch-polnische Aussöhnung eingesetzt und die Erinnerung an die polnischen Juden gewahrt.  
Der polnische Historiker, Journalist und langjhrige Geschichtsredakteur der Zeitschrift Polityka, Marian Turski, ist am 18. Februar im Alter von 98 Jahren verstorben.
Der polnische Historiker, Journalist und langjährige Geschichtsredakteur der Zeitschrift Polityka, Marian Turski, ist am 18. Februar im Alter von 98 Jahren verstorben. Filip Naumienko/REPORTER/EAST NEWS

Der polnische Historiker, Journalist und langjährige Geschichtsredakteur der Zeitschrift Polityka, Marian Turski, ist am 18. Februar im Alter von 98 Jahren verstorben. Turski hat sein Leben der Förderung der polnisch-jüdischen Beziehungen, dem Einsatz für die polnisch-deutsche Aussöhnung und der Bewahrung der Erinnerung an die polnischen Juden gewidmet. Er spielte eine Schlüsselrolle bei der Gründung des POLIN-Museums für die Geschichte der polnischen Juden in Warschau.

Er hat die Menschen häufig daran erinnert, dass „Auschwitz nicht vom Himmel gefallen ist“. Er hat die Gesellschaft aufgefordert, aus den Lehren der Geschichte zu lernen. In seiner Rede zum Holocaust-Gedenktag am 27.01.2025 hat er die neue Generation mit den Worten „Habt keine Angst“ zur Hoffnung aufgerufen.

Zum 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz hat Marian Turski auch zu Wachsamkeit gemahnt. „Wenn ihr gleichgültig seid, werdet ihr es nicht einmal bemerken, wenn auf eure eigenen Köpfe und auf die Köpfe eurer Nachkommen ein weiteres Auschwitz vom Himmel fällt“, sagte er.

Marian Turski wurde 1926 in Druskienniki, Litauen, geboren. Er hatte das Ghetto Litzmannstadt, Auschwitz, Buchenwald und zwei Todesmärsche während des Holocausts überlebt und dabei fast seine gesamte Familie verloren. Nach dem Krieg wurde er zu einer bekannten Persönlichkeit des polnischen Journalismus, war fast 70 Jahre lang Geschichtsredakteur der Zeitschrift Polityka.
Im Jahr 1965 hatte er auch an dem von Martin Luther King organisierten Marsch gegen die Rassentrennung im Süden der USA von Selma nach Montgomery teilgenommen. Im Jahr 2019 hatte er zum Internationalen Holocaust-Gedenktag eine Rede im Saal der UN-Generalversammlung gehalten.

IAR/Polityka/TVN24/ps

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