Deutsche Redaktion

Israel lobbyiert bei USA für russische Stützpunkte in Syrien

01.03.2025 13:00
Tel Aviv versucht, Syrien als schwachen regionalen Akteur zu halten und den Einfluss der Türkei zu untergraben. Die Machtübernahme durch die von der Türkei unterstützten syrischen Rebellen könnte Analysten nach eine Chance sein, Russlands Einfluss im Orient zu begrenzen.
Prsident Trump im Israel Museum. Jerusalem 23. Mai 2017
Präsident Trump im Israel Museum. Jerusalem 23. Mai 2017U.S. Embassy Tel Aviv/wikimedia commons

Die Spannungen zwischen der Türkei und Israel haben seit dem Beginn des Gaza-Krieges ständig zugenommen, berichtet Reuters. Israelische Vertreter sollen Washington erklärt haben, die neuen von Ankara unterstützten Machthaber in Syrien, würden eine echte Bedrohung für Israel darstellen.

Die Lobbyarbeit Israels deute laut Reuters auf eine koordinierte Kampagne zur Beeinflussung der US-Außenpolitik. Diese finde zu einem Zeitpunkt statt, zu dem die neue syrische Führung versucht, das Land nach einem jahrelangen Bürgerkrieg zu stabilisieren und Washington um die Aufhebung von Sanktionen zu bitten. Die Stellungnahme Israels soll in Washington gemischte Reaktionen auslösen. Einige amerikanische Beamten sollen sich wundern, dass Israel versucht die Rolle der Türkei als Stabilisator im Nahen Osten zu untergraben, zumal es sich um ein NATO-Land handelt.

Einer der Vorschläge der israelischen Lobbyisten sei, eine russische Militärpräsenz in Syrien beizubehalten. Diese umfasse einen Stützpunkt an der Mittelmeerküste in der Provinz Tartus und einen Luftwaffenstützpunkt in Humayim in der Provinz Latakia. Die Russen haben ihre militärischen Außenposten in Syrien zuvor im Rahmen eines Abkommens mit dem al-Assad-Regime betrieben. Von dort aus konnte Moskau seinen Einfluss auf den gesamten Nahen Osten und Nordafrika ausüben. Nach Assads Sturz blieb das Schicksal der russischen Militärkontingente in Syrien ungewiss. Analysten zufolge könnte die Machtübernahme durch die von der Türkei unterstützten syrischen Rebellen eine Chance sein, Russlands Einfluss in diesem Teil der Welt zu begrenzen.

Hohe Erfolgsaussichten für die israelische Lobby-Kampagne
Wie Reuters berichtet, seien die Chancen auf einen Erfolg der israelischen Diplomatie im Zusammenhang mit der Schwächung von Ankara und Damaskus relativ hoch. Die Situation in Syrien stehe auf der Prioritätenliste der US-Regierung ganz unten. Donald Trump habe Israels Benjamin Netanjahu wiederholt öffentlich unterstützt. Da sich die Beziehungen zwischen Moskau und Washington derzeit erwärmen, sei auch mit einer Schwächung der US-Bemühungen um die Beseitigung des russischen Einflusses im Nahen Osten zu rechnen.

RMF24/ps

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