Kaczyński: Koalition mit der Konföderation möglich

Der Vorsitzende der PiS-Partei, Jarosław Kaczyński, hält eine Koalition mit der rechtsnationalen Konföderation für besser als eine Zusammenarbeit mit – wie er es ausdrückte – „Menschen, die den polnischen Staat abschaffen wollen“. Auf die Äußerungen des Chefs der Konföderation Sławomir Mentzen zur Abtreibung angesprochen, sagte Kaczyński: „Auf der anderen Seite haben wir eine Gruppierung, die Menschen tötet.“ Dies sei eine „fatale Wahl“.

Prezes PiS Jarosław Kaczyński

Shutterstock

Mentzen hatte sich in einem Interview im YouTube-Kanal "Kanał Zero" gegen Abtreibung auch im Falle einer Vergewaltigung ausgesprochen. „Ich bin fest davon überzeugt, dass man unschuldige Kinder nicht töten darf, selbst wenn ihre Existenz mit einer Unannehmlichkeit verbunden ist“, sagte er.

Kaczyński wurde am Mittwoch im Sejm gefragt, ob er sich eine Koalition mit der Konföderation vorstellen könne. „In der Politik muss man sich alles vorstellen können“, antwortete er. Auf die Nachfrage, ob er mit einer Partei kooperieren könne, deren Kandidat eine Vergewaltigung als „eine Unannehmlichkeit“ bezeichnet, entgegnete er: „Auf der anderen Seite haben wir eine Gruppierung, die Menschen tötet.“ Die Wahl sei „sehr traurig und fatal“.

Auf die Frage, ob die Konföderation somit das kleinere Übel sei, sagte Kaczyński: „Besser mit ihnen als mit Menschen, die darauf hinarbeiten, den polnischen Staat zu vernichten.“

Angesprochen auf Umfragen, in denen Mentzen auf Platz zwei liegt und damit den PiS-unterstützten Kandidaten Karol Nawrocki überholt, zeigte sich Kaczyński unbesorgt. „Diese Umfragen beunruhigen mich in keinster Weise, denn ich weiß genau, wie sie zustande kommen“, sagte er. Er erinnerte daran, dass kurz vor den Präsidentschaftswahlen 2005 eine Umfrage Donald Tusk mit 24 Prozentpunkten Vorsprung vor Lech Kaczyński sah. „Er verlor mit acht Punkten Unterschied – ein Irrtum von 32 Prozentpunkten“, so Kaczyński.

 

PAP/jc