DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Eile mit Weile
Wladimir Putin habe den Druck von Donald Trump für einen schnellen Erfolg ausgenutzt und nur einem teilweisen Waffenstillstand zugestimmt, sodass die Kämpfe in der Ukraine weitergehen, urteilt Dr. Jamie Shea, ein ehemaliger hoher NATO-Beamter, in einem Interview mit Dziennik/Gazeta Prawna. Seiner Ansicht nach war das Telefongespräch vom Dienstag kein Erfolg für Trump. Er habe auf einen 30-tägigen vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstand gedrängt und behauptet, er sei diesem Ziel ein gutes Stück näher gekommen. Stattdessen habe Putin nur dem absoluten Minimum zugestimmt: einem Waffenstillstand, der sich nur auf Angriffe auf die Energieinfrastruktur beziehe, von der Russland bereits einen Großteil zerstört habe, so Shea. Besorgniserregend für Kiew sei die Aussicht, dass Trump in der Eile, einen echten Waffenstillstand zu schließen, weitere Zugeständnisse von der Ukraine verlangen wird.
Indem er das absolute Minimum an Zugeständnissen gemacht habe, habe Putin es vermieden, Trump zu demütigen und sein Engagement für Friedensgespräche aufrechterhalten, auch wenn diese nicht schnell zu einem Ergebnis führen. Doch Trump werde vor großen Problemen stehen. Wie kann er Putin dazu bringen, einem echten, vollständigen Waffenstillstand zuzustimmen, ohne die Ukraine völlig zu verraten? – fragt der Experte und fügt hinzu, dass die eigentliche Frage laute, ob Trump in der Lage sein werde, die Haltung Russlands zu ändern und einen Frieden zu erreichen. „Leider ging die erste Runde an Putin, der Trumps offensichtliches Bedürfnis nach sofortigen Ergebnissen ausgenutzt hat“, kommentiert der Experte.
DO RZECZY: Europa hat nicht viel davon
In der Wochenzeitschrift Do Rzeczy nimmt indes der Amerikanist, Professor Jarosław Szczepański Bezug auf die amerikanisch-russischen Gespräche. Zeichnet sich nach den Aktionen von Präsident Donald Trump in den letzten Wochen seiner Meinung nach eine kohärente Friedensstrategie ab? Oder handelt es sich eher um Improvisation und einen Versuch, den Krieg um jeden Preis zu beenden? – fragt die Wochenzeitung.
Er glaube, es habe von Anfang an einen ziemlich konsistenten Plan gegeben, meint Szczepański. Die Grundlage dieser Strategie scheine die Akzeptanz einiger russischer Forderungen zu sein, darunter die Anerkennung, dass die Grenze dort verlaufen werde, wo sich derzeit die Frontlinie befinde. In der Praxis würde dies bedeuten, dass die Annexion dieser Gebiete Realität werde. Auch wenn die Ukraine dies formell vielleicht nie anerkennen würde. Dies erinnere an die Situation auf der Krim. Der Westen erkenne die Angliederung der Krim an Russland nicht offiziell an, aber gleichzeitig erwarte niemand, dass die Krim an die Ukraine zurückgegeben werde.
Wenn es um die Aussicht auf eine Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO und der Europäischen Union gehe, sei dies ebenfalls ein Nicken gegenüber Russland. Die Frage sei, wie Trump die Frage der Präsenz von NATO-Truppen in der Region zu lösen gedenke. Ein Schlüsselelement, um die Ukraine vor weiteren Angriffen zu schützen, sei jedoch die amerikanische Wirtschaftspräsenz – Investitionen, Kapital und die Ansiedlung amerikanischer Bürger dort. Die Ukraine könnte zu einer Drehscheibe für die wirtschaftliche Expansion der USA in der Europäischen Union werden, insbesondere in den Bereichen Energie und Rohstoffe. Es sollte nicht vergessen werden, dass die Ukraine über große Reserven an kritischen Rohstoffen, einschließlich Seltener Erden, verfügt. Bei dieser Vereinbarung hätte jeder etwas davon. Putin erhalte die Anerkennung seiner Gebietsgewinne, Trump die Möglichkeit, die wirtschaftlichen Interessen der USA zu fördern, und Europa... nun, Europa habe nicht viel davon, sagt in Do Rzeczy der Amerika-Experte Prof. Jarosław Szczepański.
GAZETA WYBORCZA: Szczęsny über seinen Platz in Barcelona
Wojciech Szczęsny gilt in Spanien als der Talisman des FC Barcelona. Seit der Pole im Tor steht, hat die Mannschaft nicht mehr verloren. Der Vertrag des 34-Jährigen läuft noch bis zum Ende dieser Saison. Deshalb fragen sich viele, wie es weitergeht, schreibt die linksliberale Gazeta Wyborcza. Einerseits gebe es Kommentare, dass er bleiben sollte, andererseits, dass es keinen Platz für ihn gebe, wenn Marc-André ter Stegen wieder gesund sei. Der Sportjournalist Leszek Orłowski erklärt, dass Ter Stegen sich nicht mit Szczęsny in einer Wettbewerbsrolle bei Barcelona abfinden würde. Dessen könne man sicher sein. Ter Stegen sei krank gewesen, als Claudio Bravo im Verein war. Er habe den Vorstand erpresst, indem er ihm sagte, man solle Bravo irgendwann verkaufen, sonst werde er den Verein verlassen.
Niezwykły gol Roberta Lewandowskiego był punktem zwrotnym w szalonym meczu Atletico Madryt z Barceloną (2:4) w lidze hiszpańskiej [ #DariuszWołowski] #FCBarcelona #Lewandowski #wyborcza wyborcza.pl/7,154903,317...
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— Gazeta Wyborcza (@wyborcza.pl) March 17, 2025 at 12:33 PM
Einen anderen Ansatz verfolge Wojciech Szczęsny selbst, der in seiner Karriere an einem Punkt angelangt sei, an dem er nichts mehr brauche, lesen wir. Er sei nicht darauf aus, in irgendeiner Weise zu konkurrieren. Er möchte niemandem den Platz wegnehmen. Er habe drei oder vier Monate lang auf der Bank gesessen, und das sei absolut in Ordnung gewesen. Jetzt spiele er, und er fühle sich auch nicht schlecht dabei. Wenn er bleibe, würde er sich nicht schlecht fühlen; sollte er seine Karriere beenden, würde er sich auch nicht schlecht fühlen, habe der polnische Torhüter zuletzt selbst gestanden.
Der Verein habe dem Torhüter bereits mitgeteilt, dass man die Zusammenarbeit über das Ende der Saison hinaus fortsetzen möchte, und Szczęsny sehen das sehr positiv, so Gazeta Wyborcza.
Autor: Jakub Kukla