Deutsche Redaktion

Gedenken an Aufstand im Warschauer Ghetto – Sirenen in der Stadt

17.04.2025 11:06
Mit einer zentralen Gedenkveranstaltung und dem Erklingen von Sirenen wird Warschau am Samstag an den Aufstand im Warschauer Ghetto vor 82 Jahren erinnern. Um Punkt 12.00 Uhr werden in der gesamten Stadt für eine Minute die Alarmsirenen ertönen.
Aufstand im Warschauer Ghetto  brennende Huser des Ghettos an der Pawia-Strae in der Nhe der Okopowa-Strae.
Aufstand im Warschauer Ghetto – brennende Häuser des Ghettos an der Pawia-Straße in der Nähe der Okopowa-Straße.NAC

Der Aufstand begann am 19. April 1943 als Reaktion auf die geplante endgültige Liquidierung des Ghettos durch die deutschen Besatzer. Jüdische Untergrundkämpfer, meist junge Mitglieder zionistischer Organisationen, stellten sich mit Waffen dem Abtransport der letzten Bewohner entgegen.

„Der 19. April ist ein einzigartiges Datum in der Geschichte Europas“, sagt der Historiker Andrzej Żbikowski vom Jüdischen Historischen Institut. „Die Kämpfer wollten ehrenvoll sterben – in einem aussichtslosen Kampf um ihre Würde.“

Zwischen 700 und 2.000 Kämpfer beteiligten sich an dem Aufstand, der bis Mitte Mai andauerte. Die deutsche SS ging brutal gegen die Aufständischen und die Zivilbevölkerung vor, setzte Häuser in Brand und setzte Gas ein. Am 16. Mai 1943 erklärte SS-General Jürgen Stroop den Widerstand für beendet. Er ließ die Große Synagoge Warschaus sprengen, um das Ende des Ghettos zu symbolisieren.

Die meisten Überlebenden wurden in die Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und Majdanek deportiert. Nur wenige erlebten das Ende des Krieges. Der Aufstand gilt als erster bewaffneter Widerstand dieser Größenordnung gegen die Nationalsozialisten im besetzten Europa.


PAP/jc 

Bartoszewski: "Ich war ein Zeuge der Grausamkeit"

24.04.2025 09:00
Vor zehn Jahren, am 24. April 2015, starb der polnische Historiker, Diplomat und Zeitzeuge Władysław Bartoszewski im Alter von 93 Jahren. Der engagierte Verfechter der deutsch-polnischen und polnisch-jüdischen Versöhnung war eine der wichtigsten moralischen Instanzen des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg. Sein Lebensmotto lautete: „Es lohnt sich, anständig zu sein“ („Warto być przyzwoitym“).

Karski wollten den Holocaust stoppen

24.06.2024 06:00
Durch einen Tunnel des jüdischen Widerstands gelangte Jan Karski in das Warschauer Ghetto. Dort sah er die ausgehungerten Kinder und die sterbende jüdische Bevölkerung auf den Straßen.

Ermordete Polen für ihre Hilfe für Juden geehrt

31.10.2024 07:00
Das Pilecki-Institut hat im etwa 90 Kilometer südlich von Warschau gelegenen Dorf Zwola an zwei Polen erinnert, die von deutschen Nazis getötet wurden, weil sie im Zweiten Weltkrieg Juden gerettet hatten.