Wie der Minister auf Facebook mitteilte, führte er während seines eintägigen Aufenthalts in Warschau ein „langes und ausführliches“ Gespräch mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda. Zudem traf er sich mit Außenminister Radosław Sikorski.
Sybiha dankte in den Gesprächen ausdrücklich Polen und der polnischen Bevölkerung für die schnelle Hilfe nach Beginn der russischen Invasion. „Polen kam der Ukraine nicht erst ab den ersten Stunden, sondern ab den ersten Minuten der russischen umfassenden Invasion zu Hilfe“, sagte er.
Neben der Frage der Exhumierungen standen auch die Bekämpfung der russischen Aggression, der Schutz gemeinsamer Sicherheit, militärische Unterstützung sowie Kooperation im Bereich Energie und Wirtschaft im Fokus der Gespräche.
Sybiha betonte, dass die Ukraine bereit sei, mit Polen über alle offenen Themen zu sprechen und Probleme zu lösen. Mit der polnischen Seite habe man „konkrete technische, nicht politische Schritte besprochen, um die Exhumierungsfrage endgültig zu lösen“, die seit langem das Verhältnis belaste.
Der Minister zeigte sich optimistisch und erklärte: „Es sollte keine politischen Hindernisse mehr geben. Wir haben ein gegenseitiges Verständnis und den gemeinsamen Wunsch, konstruktiv voranzukommen. Die Vergangenheit, so schwierig sie auch sein mag, darf nicht unsere gemeinsame Zukunft und den Weg in die euroatlantische Familie gefährden.“
Zeitgleich kündigte das Ukrainische Institut für Nationales Gedenken (UINP) an, dass im Jahr 2025 Arbeiten zur Suche und Exhumierung polnischer Überreste in der Region Riwne geplant seien. Der Sprecher des polnischen Außenministeriums, Paweł Wroński, bezeichnete dies als „gute Nachricht und Schritt in die richtige Richtung“.
Bereits im Juni 2022 hatten die Kulturministerien Polens und der Ukraine ein Memorandum unterzeichnet, das eine Zusammenarbeit im Bereich nationaler Gedenkarbeit vorsieht, darunter die Suche, Exhumierung und Beerdigung von Kriegsopfern.
PAP/jc