„Polen wird das Ziel in der vorgeschlagenen Form – auch mit den zusätzlichen Elementen – nicht unterstützen. Der Grund ist einfach: Wir sind nicht bereit, und die Europäische Kommission weiß das“, sagte Klimaministerin Paulina Hennig-Kloska am Mittwoch im privaten Fernsehsender Polsat News.
„Ich sage es immer wieder: Je mehr erneuerbare Energiequellen im Energiemix, desto niedriger die Rechnungen. Das ist der Weg, den wir gehen. Aber Emissionsabbau betrifft nicht nur die Energiebranche, sondern auch Verkehr, Industrie, Landwirtschaft. Es gibt viele weitere Bereiche – und als Land sind wir nicht vorbereitet. Wir erwarten mehr Flexibilität“, fügte sie hinzu.
Zuvor hatten polnische EU-Abgeordnete der PO und der PSL die von der EU-Kommission vorgestellten Klimaziele für 2040 kritisiert. Andrzej Halicki, Leiter der PO-PSL-Delegation im Europäischen Parlament, erklärte, das vorgeschlagene Ziel spiegle nicht die Position der Fraktion der Europäischen Volkspartei wider. „Warum ein unrealistisches Ziel setzen, wenn alle wissen, dass wir es nicht erreichen können“, stellte der Abgeordnete fest.
EU-Kommission schlägt neue Klimainstrumente vor
Laut dem am Mittwoch vorgestellten Vorschlag der EU-Kommission sollen die Treibhausgasemissionen bis 2040 um 90 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 sinken. Zur Erreichung dieses Ziels sollen auch Projekte zur Aufforstung in Drittstaaten wie Afrika und Südamerika berücksichtigt werden. Die Kommission schlägt mehrere Instrumente vor, um das Klimaziel zu unterstützen. Eines davon ist ein für die zweite Hälfte des nächsten Jahrzehnts geplanter Markt für sogenannte CO2-Gutschriften. Ihr Kauf soll es Mitgliedstaaten ermöglichen, ihre Emissionen auszugleichen.
Die Europäische Union hat sich verpflichtet, bis 2050 Netto-Klimaneutralität zu erreichen. Dann soll die Menge der ausgestoßenen Treibhausgase der Menge entsprechen, die gebunden wird. Das Klimaziel für 2040 ist ein weiterer Zwischenschritt. Bis 2030 will die EU ihre Nettoemissionen um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 senken.
RMF24/PAP