Deutsche Redaktion

Gefälschter polnischer Pass hat jüdischen Spitzenpolitiker vor den Nazis gerettet

16.10.2019 11:43
Der ehemalige israelische Spitzenpolitiker Yosef Burg ist im Rahmen einer polnischen Operation, die Tausende von Juden rettete, vor den Nazis  entkommen.
Ehemaliger polnischer Botschafter in Bern, Aleksander Ładoś
Ehemaliger polnischer Botschafter in Bern, Aleksander Ładoś Wikimedia Commons/dp

Der in Deutschland geborene zukünftige israelische Spitzenpolitiker Yosef Burg ist im Rahmen einer polnischen Operation, die Tausende von Juden rettete, dem Tod entkommen, meldete die polnische Botschaft in Bern. Yosef Burg wurde laut der polnischen Vertretung 1940 ein gefälschter polnischer Pass ausgestellt, um ihm bei der Flucht aus dem von den deutschen Nationalsozialisten besetzten Europa zu helfen.

Burg, der sich in der Schweiz versteckte, erhielt im August 1940 einen illegalen polnischen Pass, um nach Spanien zu fliehen und dann weiter nach Eretz Israel, sagte der polnische Botschafter Jakub Kumoch in einer Erklärung, in der zuvor unveröffentlichte Dokumente aus dem israelischen Archiv zitiert werden. Laut Kumoch sei Burg im Rahmen einer Rettungsaktion von Aleksander Ładoś, der in den Jahren 1940-1945 Polens Botschafter in der Schweiz war, zusammen mit dem Jüdischen Weltkongress vor den Nazis gerettet worden.

Burg wurde 1909 in Dresden geboren, war von 1949 bis 1988 Mitglied des Knesset und hatte unter sieben israelischen Premierministern viele Ministerposten inne. Er war einer der Gründer der Nationalen Religionspartei. Burg starb 1999. Er hat das polnische Kapitel seines Lebens in der Öffentlichkeit niemals erwähnt.


timesofisrael.com/ps