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610. Jahrestag einer der größten Schlachten des Mittelalters

15.07.2020 12:02
Heute vergehen genau 610 Jahre seit der Schlacht bei Tannenberg, bei der die Kreuzritter von den vereinigten Kräften Polens und Litauens besiegt worden sind. Wie der Direktor des Burgmuseums in Malbork Janusz Trupida erinnert, hat König Władysław II. Jagiełło den Tag der Schlacht mit zwei Heiligen Messen begonnen.
Jan Matejko, Bitwa pod Grunwaldem
Jan Matejko, "Bitwa pod Grunwaldem"Wikimedia Commons/domena publiczna

Heute vergehen genau 610 Jahre seit der Schlacht bei Tannenberg. Dabei handelte es sich um eine der größten Schlachten im mittelalterlichen Europa, bei der die Kreuzritter von den vereinigten Kräften Polens und Litauens besiegt worden sind. Wie der Direktor des Burgmuseums in Malbork Janusz Trupida erinnert, hat König Władysław II. Jagiełło den Tag der Schlacht mit zwei Heiligen Messen begonnen. "König Jagiełło hat alles getan, um diesen Sieg herbeizubeten. Denn die Kreuzritter haben bis zur Schlacht bei Tannenberg den Ruf gehabt, unbesiegbar und von überirdischen Kräften - von Gott und der Madonna - untersützt gewesen zu sein. Und das hatte für die Menschen des Mittelalters, die die Welt etwas anders betrachteten, als wir, große Bedeutung. Die Schlacht hat am Mittag begonnen und ihre intensivste Phase gegen 13.00 Uhr erreicht."

Die Kämpfe dauerten etwa sieben Stunden und waren erbittert und blutig. Auch der polnische König, der die polnisch-litauische Armee anführte, ist angegriffen worden. "Als Ritter Lupold von Kükeritz einen Ritter in prachtvoller Rüstung auf dem Hügel sah, der nicht an den Kämpfen teilnahm, griff er ihn an. Er war sich höchstwahrscheinlich nicht bewusst, dass es sich um den König handelt. Jagiełło wehrte den Angriff ab, ging zum Gegenangriff über und verwundete den Ritter. Das Werk vollendete Zbigniew Oleśnicki, der den Ritter tötete", so Trupida.

Nicht mit dem Leben davongekommen ist der Oberbefehlshaber der Kreuzritter - Großmeister Ulrich von Jungingen.

Die Schlacht war das Ergebnis eines vieljährigen Konflikts der Polen und Litauer mit dem Kreuzritterorden und ein Kulminationspunkt der ein Jahr zuvor begonnenen Kriegshandlungen. Die Kreuzritter hatten bei Tannenberg über 20 Tausend Soldaten versammelt, die Polen und die Litauer etwa 30 Tausend Ritter und Fußsoldaten. Auf polnischer Seite sind zwischen zwei und drei Tausend Menschen ums Leben gekommen. Auf Seiten der Kreuzritter waren es etwa 8 Tausend Tote und 14 Tausend Gefangene. 

IAR/adn