Deutsche Redaktion

Duda: Wir wollen eigene AKWs haben

05.07.2021 10:43
2026 soll der Bau des ersten Atomkraftwerkes in Polen beginnen. 2033 soll es in Betrieb gehen.
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zdjęcie ilustracyjneShutterstock.com/Kletr

"Heute unternehmen wir einige sehr ernsthafte Schritte, um in Polen Atomkraftwerke zu bauen", sagte Polens Staatspräsident Andrzej Duda. Wie er in einem Interview für den staatlichen Nachrichtensender TVP Info betonte, sei Atomenergie ein "Sicherheitsgarant für Polens Energiesouveränität".

"Wir entfernen uns von Kohle und wechseln zu erneuerbaren Energien, aber wir brauchen auch eine stabile und zuverlässige Stromquelle", sagte Duda am Sonntag.

"Wir wollen eigene Kraftwerke haben, um unseren eigenen Strom zu erzeugen", fügte er hinzu.

2033 soll das erste AKW fertig sein

2026 soll der Bau des ersten Atomkraftwerkes in Polen beginnen. Laut dem Klimaminister Michał Kurtyka soll das AKW 2033 in Betrieb gehen. Wie Kurtyka in einem Interview für die polnische Presseagentur PAP betonte, würden sich die Baukosten auf 50 Milliarden Zloty (12 Milliarden Euro) belaufen. Wer den ersten Reaktor bauen wird, sei noch unbekannt. "Wir sprechen mit den USA, Japan und Frankreich", sagte er.

Das erste polnische AKW sollte vor Jahren entstehen

Vor 38 Jahren begann Polen mit dem Bau seines ersten Atomreaktors. In Żarnowiec sollte ein Meiler mit einer Leistung von 1600 MW entstehen. Die erste demokratisch gewählte Regierung unter Mazowiecki stoppte 1989 den Bau – offiziell, weil Kernenergie nicht benötigt wurde. Der wahre Grund war aber der Widerstand von Bürgern und prominenten Politikern gewesen. Ein endgültiger Standort steht nicht fest. Kritiker gehen inzwischen fest davon aus, dass das Bauprojekt nie verwirklicht wird.

Zuerst braun, erst später grün

Polen setzt bei der Energieversorgung vor allem auf Braunkohle, weniger auf erneuerbare Energien. Rund 90 Prozent der polnischen Stromerzeugung stammen aus Kohlekraftwerken. Aus polnischen Bergwerken wurden im vergangenen Jahr rund 65 Millionen Tonnen Kohle gefördert, der Sektor beschäftigt etwa 100 Tausend Menschen.


IAR/jc