Am 21. Mai 1941 kam es zur letzten Massendeportation der polnischen Bevölkerung in Richtung Sibirien. Die Deportationen durch die sowjetische Geheimpolizei NKWD begannen am 10. Februar. Auf diese Weise wurden insgesamt, nach Schätzungen des polnischen Sibirier-Verbandes, 1.350.000 Polen vertrieben davon rund 250 Tausend polnische Soldaten, darunter 18 Tausend Offiziere. Die meisten Offiziere wurden auf Stalins Befehl im Frühling 1940, unter anderem in Katyń, ermordet.
"Um 4-5 Uhr in der Früh wurde an die Tür geklopft und befohlen, sich auf die Reise in eine andere Region zu machen. Die Menschen hatten keine Ahnung, was das bedeutet und was mit ihnen passieren wird. Sie hatten eine halbe oder eine Stunde Zeit, um zu packen", beschreibt Aneta Hoffman von der Stiftung "Grenzland der Geschichte" die Zustände.
Wiedergutmachung gegenüber sibirischen Deportierten
Ende 2018 hat die polnische Regierung beschlossen, allen sibirischen Deportierten eine Wiedergutmachung in Höhe von ca. 50 Euro für jeden Exil-Monat auszuzahlen. Nach Angaben der Vereinigung der Sibirier soll das Gesetz rund 20 Tausend einst deportierter Polen umfassen.
Viele Sibirier leben derzeit mit niedrigen Renten. Darüber hinaus haben einige von ihnen Probleme, eine Rente wegen Invalidität im Krieg zu erhalten, da die Sozialversicherungsbeamten keine medizinischen Gutachten zu den direkten Auswirkungen der Deportation auf die Gesundheit der Sibirier in Erwägung ziehen.
IAR/jc