Deutsche Redaktion

Krim-Brücke-Explosion: „Eine wichtige Versorgungslinie wurde zerstört”

08.10.2022 12:00
„Das Entscheidende ist, dass diese Brücke praktisch unbrauchbar ist, insbesondere der Eisenbahnteil”, teilte der ehemalige stellvertretende Direktor des NATO-Geheimdienstausschusses mit. 
Am Samstagmorgen ist auf der Brcke, die die annektierte Krim mit dem russischen Territorium verbindet, ein Feuer ausgebrochen.
Am Samstagmorgen ist auf der Brücke, die die annektierte Krim mit dem russischen Territorium verbindet, ein Feuer ausgebrochen.PAP/EPA/STRINGER

Die Beschädigung der Brücke auf der Krim habe zwei Folgen. Logistisch sei eine absolut wichtige Versorgungslinie, sowohl militärisch als auch zivil blockiert, möglicherweise sogar dauerhaft, zerstört worden, so General Jarosław Stróżyk, ehemaliger stellvertretender Direktor des NATO-Nachrichtendienstes, im Gespräch mit dem Radiosender RMF24. „Das Entscheidende ist, dass diese Brücke praktisch unbrauchbar ist, insbesondere der Eisenbahnabschnitt”, fügte er hinzu. Die zweite Folge sei psychologisch und bedeute einen weiteren Sieg für die Ukraine, so der General.

Die Ukrainer betonen, die Sprengung sei ein Geschenk für Wladimir Putin, der am Freitag 70 Jahre alt geworden ist. Sie vergleichen die Zerstörung der Brücke mit dem Untergang des Raketenkreuzers "Moskwa" im April. Bilder der brennenden Brücke wurden im Internet mit der Aufnahme von Marilyn Monroe und ihrem Lied "Alles Gute zum Geburtstag, Herr Präsident" veröffentlicht.

Russland zufolge habe die Explosion eines Lastwagens Treibstofftanks auf anderen Abschnitten der Brücke entzündet. Die ukrainische Nachrichtenagentur Interfax hat unterdessen unter Berufung auf eine Quelle in den Strafverfolgungsbehörden der Ukraine berichtet, die Explosion auf der Brücke sei eine Sonderaktion des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SBU) gewesen. Der SBU kommentiere die Explosion nicht und werde dies erst nach dem Sieg der Ukraine im Krieg tun”, erklärte der Sprecher der Behörde, Artem Dechtiarenko in sozialen Medien.

Kurz nach der Meldung des Brandes in Medien wurde von Warteschlangen an den Tankstellen auf der Krim berichtet. Der Verkehr über die Brücke sei völlig unterbrochen worden, berichteten Nachrichtenagenturen.

rmf24, onet.pl