Das "Porträt einer jungen Frau" von Wilhelm Volkhart, das 1994 aus dem Nationalmuseum in Wrocław (Breslau) gestohlen wurde, ist zurück in Polen. Das 1863 von Volkhart gemalte Porträt befand sich im Angebot eines Auktionshauses in Satow (Deutschland). Das Gemälde war seit 1994 im polnischen Register der gestohlenen Kunstwerke aufgeführt.
„In letzter Zeit sind über 600 Kunstwerke nach Polen zurückgekehrt", sagte Kulturminister Piotr Gliński und fügte hinzu, dass Polen weiterhin nach 66.000 gestohlenen Objekten fahndet, was nur „ein kleiner Teil der geschätzten Gesamtzahl von 516.000 verlorenen Objekten“ sei.
Laut Gliński haben die polnischen Museen während des Krieges etwa 50 Prozent ihrer Bestände verloren. Die Verluste der Bibliotheken würde man auf 70 Prozent ihrer Vorkriegssammlungen schätzen. Diese Zahlen könnten auch zu niedrig geschätzt sein, zumal ein großer Teil der Dokumentation zu den Gegenständen oft gestohlen oder absichtlich zerstört worden sei, so Gliński.
„Die Rückgabe ist ein kontinuierlicher und unendlicher Prozess, und Polen wird nie aufhören, in dieser Hinsicht nach Gerechtigkeit zu suchen, zumal die Bemühungen um die Rückgabe von Kunstwerken, die während des Zweiten Weltkriegs geraubt wurden, auf der ganzen Welt andauern“, so Polens Kulturminister.
PAP/jc