Polens stellvertretender Außenminister Wojciech Gerwel hat am Freitag den Beauftragten der chinesischen Regierung für Eurasien, Li Hui, empfangen. In einer Erklärung nach den Gesprächen lobte Gerwel die jüngste Aufnahme eines Dialogs zwischen Peking und der ukrainischen Regierung. Gleichzeitig äußerte er sich jedoch besorgt über die Absicht der chinesischen Seite, die Beziehungen zu Russland zu vertiefen.
Der Einmarsch Russlands in die Ukraine sei eine zentrale Herausforderung für die regionale und globale Stabilität und Sicherheit. Der Konflikt müsse im Einklang mit dem Völkerrecht gelöst werden, hieß es. Polen hoffe, dass China „niemals die Annexion von illegal besetzten ukrainischen Gebieten durch Russland anerkennen werde", so Gerwel. Militärische Hilfe von China an Russland könnte schwerwiegende Folgen für die bilateralen Beziehungen zwischen Europa und China haben, fügte er hinzu.
China hat im Februar einen 12-Punkte-Vorschlag für eine politische Lösung der „Ukraine-Krise" vorgelegt. Beide Seiten wurden darin zu einer „schrittweisen Deeskalation" aufgefordert und vor dem Einsatz von Atomwaffen gewarnt, berichtete Reuters.
Der chinesische Gesandte reist diese Woche durch europäische Hauptstädte, um „Wege zur Lösung der Ukraine-Krise durch eine politische Lösung" zu diskutieren, berichtete die polnische Presseagentur PAP.
Am Dienstag und Mittwoch hielt sich Li in Kiew auf, wo er nach offiziellen Angaben Gespräche mit Präsident Wolodymyr Selenskyj und Außenminister Dmytro Kuleba führte.
PAP/ps