Polen startet eine Informationskampagne für die geplante Seligsprechung einer Familie aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Ein Element davon ist die Beschriftung einer Lokomotive der polnischen Eisenbahngesellschaft PKP-Intercity der Linie „Wawel" mit der Aufschrift „Von Deutschen ermordet, weil sie im Zweiten Weltkrieg Juden gerettet haben". Sie fährt täglich von Przemyśl über u. a. Rzeszów, Kraków, Katowice, Wrocław, Zielona Góra und Frankfurt (Oder) zum Hauptbahnhof und der Station Gesundbrunnen in Berlin.
„Untertitel in Polnisch und Englisch werden die Geschichte der heldenhaften Familie Ulm erzählen. Ich möchte betonen: Es gibt von uns keine Zustimmung zur Geschichtsfälschung! Es gibt keine Zustimmung dazu, den Polen die Schuld der Deutschen anzuhängen", sagte Staatssekretär im Ministerium für Staatsvermögen Maciej Małecki gegenüber Medien zum Vorhaben.
Die Lokomotive wird bis zum 4. September auf der Strecke Przemyśl-Berlin eingesetzt.
Die Initiative wurde in Zusammenarbeit zwischen der Staatskanzlei des Präsidenten der Republik Polen, dem Ministerium für Kultur und Nationales Erbe, dem staatlichen Kulturbüro „Niepodległa" und den polnischen Eisebahngesellschaften PKP S.A. und PKP Intercity realisiert.
Die Ulm-Familie wurde von den deutschen Besatzern ermordet, weil sie Juden versteckt hatte. Auf Beschluss von Papst Franziskus werden acht Mitglieder der Familie und ein ungeborenes Kind am 10. September dieses Jahres seliggesprochen. Initiativen zum Gedenken an die Familie und zur Bekanntmachung der Seligsprechung haben bereits begonnen.
polsatnews.pl/ps